Die Amesa Spantas, ihr Wesen und ihre urspr. Bedeutung. -45 Damit glaube ich die Frage nach dem Wesen und Ur sprung der Amosa Spontas beantwortet zu haben. Fs ist wohl klar geworden, daß der Stifter der gäOischen Religion nicht ein so seltsames Gemisch von Gottheiten des Viehes, des Feuers, der Metalle, der Erde, des Wassers und der Pflanzen ausge sucht haben kann, um sie dem Prozeß der Vergeistigung zu unterziehen. Es ist vielmehr augenscheinlich, daß eine Reihe bedeutsamer abstrakter Begriffe und Personifikationen der indo iranischen Zeit in der vorgäöischen Religion, und zwar im Kult einer Gruppe von Ahuras, sich lebendig erhalten hat, daß dann in dem System der Gäöäs (ähnlich wie im Adityakult) der eine oder der andere alte Begriff personifiziert und vergöttlicht, die eine oder die andere alte Personifikation durch eine neue er setzt worden ist, und daß später gelehrte Spekulation in An knüpfung an uralte oder durch die Reformation entstandene oder (wie bei XsaOra) ausgeklügelte Beziehungen der personifizierten Begriffe zu den drei Naturreichen Tierwelt, Pflanzen, Metalle und zu den drei Elementen Feuer, Erde, Wasser diesen Per sonifikationen bestimmte Verwaltungsgebiete zugewiesen hat. Da auch Sraosa zu den gäOischen Abstraktionen gehört haben dürfte, füge ich noch hinzu, daß er wohl eine gäOische Personi fikation des religiösen Gehorsams bei den Menschen und vielleicht der Erhörung bei den Göttern darstellt und, wie sein Gegen satz asrusti anzunehmen empfiehlt, der ved. srusii entspricht, die nicht zur Personifikation gelangt ist. Es würde zu weit führen, wenn ich hier eine einigermaßen erschöpfende Behandlung der Abstraktionen anderer Religionen anschließen wollte. Aber einige Bemerkungen hierüber scheinen mir doch notwendig zu sein, weil diese Abstraktionen Parallelen zu den vedisch-awestischen Personifikationen und Vergöttlichungen von Attributen einer Gottheit sind. Aus der babylonisch-assy rischen Religion habe ich schon oben (p. 144 f.) Kittu und Misaru (,Recht' und ,Gerechtigkeit'), die Kinder oder Diener des Sonnen gottes Samas, angeführt. Eine ähnliche Abstraktion ist die Göttin Tasmitu, offenbar die Personifikation einer Eigenschaft ihres Gatten Nebo, und zwar der ,Offenbarung' (Jastrow, Rel. Bab. u. Ass. I, 123 ff.) oder — was wahrscheinlicher ist — der ,Erhörung' (vgl. Zimmern, Ber. Verh. sächs. Ak. Wiss., ph.-h. Kl. 1916, 2, Aum. 3, wo die Erklärung belit tasme sullnie ,Herrin