Die Amosa Spantas, ilir Wesen und ihre urspr. Bedeutung. 149 sind krank . . . Auf deinen Befehl werde seine Sünde gelöst, seine Schuld entfernt; seine Gebundenheit werde in den rechten Zustand gebracht, von seiner Krankheit möge er genesen/ Den Gebundenen zu lösen, steht in des Samas Hand (65). Wie aus den angeführten Stellen hervorgeht, hat die dem Körper an haftende Sünde Krankheit zur Folge. 1 Derselben Anschauung begegnen wir aber auch bei den Indern (vgl. Oldenberg, Bel. d. Veda 2 , 297). Wassersucht ist die Strafe, die Varuna dem Sünder auferlegt (RV. VII, 89), eine Strafe, mit der auch Marduk den Sünder heimsucht (Jastrow, Rel. ßab. u. Ass. I, 189). Wie sich ferner im Veda an die Bitte um Befreiung von der Sünde der Wunsch nach langem Leben anschließt (II, 28, 9: pdra rnä sävih . . . a no jlvän . . . sädhi; VIII, 56 (67), 17: pratiydntam cid enasah . . . krnuthd jlvdse-, I, 25, 21), so heißt es in einem Hymnus an Istar (Keilinschr. Bibi. VI/2, p. 132 f. = Der alte Orient VII/3, p. 21): ,Lüse meinen Bann, löse meine Schuld, meine Missetat . . . meine Sünde! . . . Leite recht meinen Weg! Glänzend und wie ein großer Herr möge ich mit den Lebenden die Straße dahinziehen!' Öamas löst nicht bloß die Sünde, er macht auch den bösen Zauberer unschädlich (Schollmeyer 46 ff.). Und es wird auch nicht auf bloßem Zufall beruhen, wenn z. B. RV. VIII, 18,12 an die Bitte um Befreiung des mit Sünde Be hafteten von der Sünde der Wunsch angereiht wird, daß das Unheil, das der Zauberer, der Böses planende Feind zu stiften gedenkt, ihn selbst treffen möge. Zu der Vorstellung von der Sünde als einer Fessel sei noch bemerkt, daß auch der Vergleich der Sünde mit einer Fessel sich in den indischen und in den babylonischmssyrischen Texten findet. Der Sänger fleht zu Varuna, die Sünde wie eine Schnur von ihm zu lösen (II, 28, 5: vi mdc chratliäya ra- sanäm ivägah) oder die verübten Trughandlungen (VII, 86, 5) zu entfernen wie das Kalb von der Fessel (oder auch die Sünde auf u. dgl. m. Es liegt offenbar dieselbe Vorstellung, vor wie EV. VI, 74, 4 f., wo Soma und Eudra angerufen werden, die an den Körpern festgebundene Sünde loszubinden und zu lösen, von der Fessel des Varuna zu befreien. 1 Vgl. auch Der alte Orient VII/3, p. 23: ,Die Göttin hat mir gezürnt, einem Kranken mich gleich gemacht 1 und 26: ,Ich habe gesündigt und bin darum krank 1 .