■ Hilkv-w*; 10 A. Z. Idelsolin. Singen Uberschlägt, was ein Zeichen übersprudelnden Gefühls sein soll. Das Vorbeteramt ist nach ihren Ansichten mit Gefahren verbunden; denn der Vorbeter als Vermittler zwischen Ge meinde und Gott, wie seinerzeit der Hohepriester es war, hat die Pflicht, die Gebete Wort für Wort, Buchstabe für Buch stabe wiederzugeben. Wenn er aber einen geringfügigen sprach lichen Fehler macht, ohne denselben sofort zu verbessern, so wird sein Gebet und gleichzeitig dasjenige der ganzen Ge meinde im Himmel als fehlerhaft verworfen. Der Vorbeter aber trägt alsdann die Sünden der Gemeinde. B. Der außersynagogale Gesang wird an Sabbat und Feiertagen, speziell aber bei Familienfestlichkeiten, wie Konfirmationen und Hochzeiten gesungen. Die Berufssänger und Musikanten zeigen da ihre Kunst und das Publikum, die anwesenden Gäste beteiligen sich durch Händeklatschen, um den Rhythmus zu markieren. Die Gesänge werden eingeteilt: a) in Chor und Soli, wobei zwei unisono den ersten Vers Vorsingen und der Chor ihn wiederholt, b) in Wechselgesäuge, bei welchen zwei Gruppen die Verse abwechselnd singen; zum Schluß des Ge dichtes vereinigen sich beide Gruppen zu einem Chor. Die Lieder mit Tanz sind im strengen Takte, die ohne Tanz haben meist keinen Takt. Die Tänze werden ausschließlich von Männern ausgeführt. Frauen sind sowohl vom Tanz als auch vom Gesang ausgeschlossen. Sie dürfen nur die Pauke schlagen und das ,Gejohle 1 , ein auf einem angehalteneu Ton ausgeführtes Tremolo, als Freudebezeigung ausführen. Sonst dürfen die Frauen nur in Abwesenheit des Mannes singen. Es ist nach orientalisch-jüdischer Auffassuug eine Sünde, eine singende Frauenstimme zu hören. * * Hebräisch ist die Kultussprache. In ihr wird gebetet und die Religionsliteratur gelehrt. Jedoch sprechen die Jeme niten und Babylonier ein fließendes Hebräisch auch als Um gangssprache. Hauptsächlich verkehren sie mit ausländischen Juden hebräisch. Der Ausdruck uud der Satzbau ist vom Arabischen stark beeinflußt. Ihre traditionellen Aussprachs-