Perht, Holda iirul verwandte Gestalten.
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größte Rührung hervorzurufen. Ganz ungleich seinen viehi
schen, wilden, dämonischen Geschwistern hat das Zoda-
wascherl mit diesen nichts gemein und fühlt sich gewiß viel
mehr zu den Menschenkindern hingezogen; aber es ist ja
auch eine unerlöste Seele, ein frauentauftes Kind, und als
solches gehört es der Perscht und muß mitziehen mit dem
„hoamlin Gloat“, der wilden Jagd. Aber es kommt überall
zu spät, denn es schleppt einen großen Krug nach, in dem es
seine Tränen sammelt. Wenn die anderen, gejagt vom großen
Drachen, dem Teufel, endlich auf den Baumstrünken, die
von den Ilolzknecliten mit drei Kreuzen versehen sind, rasten
dürfen, findet das Zodawasclierl keinen Platz mehr. Und
wenn in der heiligen Drkgnacht — der foasten Rauchnacht —
der Bauer auf dem mit einem weißen Tischtuch gedeckten
Tisch die Perschtlmilch aufstellt, die für die Perscht und ihre
Jungen die ganze Nacht stehen bleiben muß, so gibt er nur
zwölf Löffel hinein. Bis das arme Zodawascherl mit seinem
Tränenkrug nacligehumpelt kommt, hat die Perscht mit ihren
Jungen bereits alles ausgesoff'en. Auch am Tanz dürfte es
sich wohl nicht beteiligen, der in der gleichen Nacht von der
Perscht am Tenn abgehalten wird und zu dem der Bauer
schon Nachmittag die nötigen Vorbereitungen trifft, indem
er den Tenn sauber auskehrt.
Die Gebräuche mit der Perschtmilch sind übrigens ver
schieden; so ist es vielfach und auch bei meinen Leuten Sitte,
daß jeder Tischgenosse seinen Löffel in die Milfch hineinlegt,
und je nachdem sich am nächsten Morgen mehr oder weniger
Rahm angesetzt zeigt, hat der Betreffende auf mehr oder
weniger Glück in dem Jahr zu rechnen.
* Nicht möglich war es mir, Näheres über die Eigen
schaften der Perscht zu erfahren, ob sie mehr als böser oder
guter Geist gedacht ist/
Aus diesen beiden Berichten, die doch von demselben
ILof stammen, sieht man — ganz abgesehen von dem Indivi
duellen •— wie verschiedene Formen wesentlich gleiche my
thische Vorstellungen in engster Nachbarschaft annehmen.
Im ersten Bericht zeigt'sich noch ein Nachklang an die
— in Steiermark theriomorphiscli bezeugte — männliche
Variante der Perht und auch der zweite Bericht zeigt deut-
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