28 VI. Abhandlung: Camillscheg. iure, non rescriptis ageretur ,so daß er beschloß, alle die Re skripten der alten Vorbilder wegzunehmen, damit nach dem Rechte und nicht nach den Reskripten vorgegangen werde“; dann bei Orosius 1, 8, 4 nihilque divini iuris liunianique ei in- cognitum videbatur: cideo nt etiam agrorum sterilitatem multos annos prospiciens fruges congregasset ,so daß er, die Unfrucht barkeit voraussehend, Feldfrüchte sammeln ließ“. Später er scheint der ss-Konj. bei den Galliern (Blase, Plusqu. S. 98), doch ist er allgemein bei Gregor v. Tours, vgl. factum est ut . . . ita se quietum reddiderit ut nec sermonem quidem asperum respondisset; ita caput elisit ut vix vivens erigi potuisset; bei Fredegar (Haag, RF X S. 920 f.) tantae stragies . . . factae sunt, ut . . . cum paucis . . . potuissent evadere; tantae pro- speretatis post regnum tenuit, pacem . . . habens, ut miruni flasset, so noch 2 mal etc. Wie im Konsekutivsatz, so muß auch in den übrigen innerlich unabhängigen Konjunktivsätzen der -ss-Konjunktiv, als einziger präteritaler Konjunktiv, für ein selbständiges Tempus der Erzählung eintreten; so auch im Temporalsatz. 14. Es ist bekannt, daß namentlich die lateinischen Schul grammatiken in dem Auftreten des Konj. Plusqu. im Temporal satz, wo die modernen Sprachen ein Tempus der Erzählung setzen, das Bestreben des Lateinischen sehen wollen, die Re lativität, d. h. das Früher und Später der beiden Teilhandlungen zum Ausdruck zu bringen. Nun ist aber andrerseits im indi kativischen Temporalsatz diese Relativität nicht ausgedrückt, da (nach Draeger II S. 515) ,der Modus aller Temporalsätze in der ältesten Zeit der Indikativ war . . . und sich überall auf die Hauptzeiten: Präsens, Perfekt, Fut. beschränkt; seine Nebentempora, Imperf. und Plusqupfkt., kommen entweder gar nicht vor, oder das Imperf. bezeichnet einen vergangenen Zu stand, nicht die relative Gleichzeitigkeit gegenüber einem an deren Praet., so daß also der Nebensatz logisch selbständig ist“ (vgl. noch Hoffmann, Zeitpart. S. 60). Als nun später der Konj. in die Temporalsätze eindrang, sollte plötzlich die Sprachgewohnheit, nach der der Temporal satz als selbständig gefühlt wurde, vollständig geändert worden sein, und um die Relativität der Handlungen auszudrücken, hätte man zu einer Verbalform gegriffen, die überall dort, wo