Schweden — Seifen. 89 Schwamm mit gelbemKopfe.— S chwup- p e, f. dünne schwanke Gerte; angs. svip, altn. norweg. svipa, in einigen norweg. Gegenden svup, svep, nd. swep,nl. zwep, dän. svöbe. —Übertragen auf einen langen, dünnen Menschen. Ebenso Schwap ps, S c h w o p p s, m. langer und einfältiger Kerl (beide begriffe finden sich öfters verbunden). Kolbnitz bei Jauer. — schwapplicht, schwupplich t, sch wüpglicht adj.schwankend;ekel, übel. — Vgl. Stielei* 1962 ; Schmeller 3, 344; Schmid 483 ; Schmidt 213; Brem. Wb. 4, 1107; Schütze 4, 231. Schweden, Erinnerungsspruch aus dem dreissigjährigen Kriege: Brieg und Brünn machen die Schweden dünn, schweifen, schw. vb. fegen , besonders zur letzten Reinigung im Wasser abspülen, z. B. Teller, Geschirre, Wäsche. Bei Stoppe 399 von einem „feirigen“ Bleicher : die Grillen die er schweift, verdienen doch kein Brod. — Vgl. auch Grimm Wb. 1, 112. —S ch w eife f, 1) das abspülen : in die Schweife gehn, mit der ausgewa schenen Wäsche zum Bach zum ausspülen gehen ; 2)der Ort des schweifens, nament lich das Trittbrett im Wasser, von dem aus geschweift wird.—ahd.äsweif: purgamen- tum; Schweiz, schweifen: kehren, fegen; nd. swepen, ags. sväpail, engl, sweep, fries. swepa, altn. norw. schwed. söpa. Schwein, n. das halbe Schwein: das feinere Oberhemd der Landmiidchen , mit bauschigen kurzen Ärmeln; es bedeckt nur den halben Leib und darunter wird das gröbere Hemd getragen, scliwetzcn, schwutzen, schw. vb. gleichbedeutend mit schwuppen, schwup- sen: 1) flüssiges verschütten dass es klatscht. — Schwutz, m. verschüttete Flüssigkeit. 2) schwatzen ;sie schwutzt wie eine Peiler Mastgans (Gans aus Peilau bei Reichenbach). —Stieler 1939 schwätzen : garrire, diffundere. Schwintlerling', m. Ohrfeige; auch bai risch, Schmeller 3, 340. Den Titel des SchallschenLustspiels Kuss und Ohrfeige gab ein Bresslauer Dienstmädchen wieder durch „Guscliel und Schwinderling“ (Holtei). — Schwinderling kommt oft als Eigenname in Schlesien vor, ebenso Schwenderling. schwirbeln, schw. vb. wirbeln, schwin deln.— sch wir blich, adj. wirblich, schwindlicli. — Vgl. Zwirbel; verwandt mit wirbeln. — ahd. swarp Wirbel; das Wort ist obd. verbreitet. Schmeller 3, 348. Stalder 2, 363. — Im nd. Gebiet hat es die Bedeutung schwärmen schweifen: nd. swarven, nl. zwerwen, engl, swerve. schwuchtern, schw. vb. schwatzen. — Schwucht, f. Haufe Menschen. — Gotts schwucht! erstaunter Fluch. — Ein Anhang- zum XVI. Bd. d. Sitzb. d. phil.-hist. nd. Wort mit dem Grundbegriff des Ge räusches : nd. swögen swugten: seufzen, fluchen; swugtern: laut und ängstlich seufzen: nl. zwoegen: keuchen; ags. svögan, svegan: rauschen , rauschend dahinfahren. S&, Si, n. in Niederschlesien für einen Teich selbst geringeren Umfanges, sobald er nicht von Menschenhänden 'gegraben ist. sechtje, der; sichte: derselbe(Glogau). — sechte, seichte, adv. damals, dort, (rechte Oderseite) ; vgl. meine Dialekt forschung 141. sehen, st. vb. s i st e sich! verstärk tes sieh! bei rasch eintretendem unver mutetem. Huste nich gesahn do sihsten! = da ist er rasch da. — a b s e h n , ganz sinnlich: etwas absehn, sich durch das Auge etwas abnehmen von einem andern : ein Muster absehn, das Exempel absehen. Ich werde dir nichts absehn, sagt der Knabe zu dem Mädchen, das er im Ne glige überrascht. — versehen: 1) providere, vorsehen, bestimmen: wie du sihst, gibt man dir, gib mir geneigten Blick: vielleicht versieht man dir auch ein versehnes Stück. Logau 10, 87. bis ich meinen Schatz umfange, dem ich längst versehen bin. Günther 292. die Parzen haben uns den Untergang versehen. Günther 493. 2) mit bösem Blicke ansehn , bezaubern. Lasst mich immer in die Stube, ich werde euch nichts versehn, sagt man zu denen, die den Eintritt in das Zimmer zu gewäh ren zögern. — Vgl. bair. übersehen. Schmeller 3, 218. sciclitc, adv. sachte, langsam : die Junkern gingen seichte, sie waren nicht weit her und zu errei chen leichte. Logau1138. Seifen, m. Name mehrerer Bäche im Rie sengebirge ; so entsteht die Elbe aus der Vereinigung des Elbseifens mit dem krummen Seifen ; durch das DorfKrumm- lnibel geht das Seifenwasser. Dass diese Benennung in Schlesien früher verbreite ter war, beweisen die Dorfnamen »auf -seifen im Hirschberger und Löwenberger Kreise: Steinseifen, Görisseifen, Lauter seifen, Schmottseifen, Flachenseifen. Auf der böhmischen Seite: Hermannseifen; im nordwestlichen Mähren: Braunseifen, Ra benseifen, Stubenseifen. — Seife (sife) heisst mhd. der Bach (Ernst 3320; Wern- her von Niederrhein 37, 23) vom Zwt. sifen (ags. sipan), das sich erhalten hat im kiirnt. seifern(säfern), Schweiz, fränk. seifern , sifern, rheiu. seivern siefe , nd. sipen , sipern , slpeln, nl. zijpelen, engl, sipe : Feuchtigkeit von sich geben, triefen, sickern, geifern. Das Subst. Seife zeigt sich namentlich noch in Hessen , in der Wetterau und im Westerwald mit der CI. g