2 IV. Abhandlung: v. Arnim. Schlachtmesser zu verfallen, kann keinesfalls als Bericht über die erste Ansetzung der Hochzeit gelten, sondern setzt voraus, daß diese bereits berichtet worden ist. Daraus folgt, daß v. 1—3 zu der Schilderung der Vorbereitungen für die Vermählung der Kydippe mit Lygdamis gehören, daß die Jungfrau, die nach naxischer Sitte die Nacht vor der Brautnacht mit einem ncaq ap.^iOaX'/jC zubringt, Kydippe ist und daß in v. 1—3 wie in der folgenden Abschweifung über das alxiov des naxischen Brauches v. 4—9 der Dichter und nicht, wie Mr. Hunt annimmt, Akon- tios spricht. ,Schon hatte Kydippe, wie es der Brauch heischte, die letzte Nacht vor der Hochzeit mit einem %cdq äpupiGaXvfe zu gebracht, — v. 10 Schon wurden, als nach dieser Nacht der Morgen graute, die Rinder für das Hochzeitopfer vorbereitet — da erkrankte Kydippe/ Die Interpretation des englischen Heraus gebers (,Acontius is apparently expressing his regret that Cy- dippe had not immediately followed up her (unintentional) de- claration that slie would marry him after the custom of the maidens of her own island, who copied the example of Hera') ist unmöglich. Wie könnte Akontios, wenn er diese Worte spräche, statt in erster Person zu reden, von sich mit v.oupw v. 1 sprechen. Der ,Knabe', der mit der Braut in der Nacht vor der Hochzeit das Lager teilt, ist nicht der Bräutigam. Das zeigt der Ausdruck v. 3 apGsvt — raaoi cuv äp.ciQaXel!. Es handelt sich nicht um eine freiwillige heimliche Hingabe der Braut an den Bräutigam vor der offiziellen Vermählung, sondern um einen uralten religiös-rituellen Brauch, der erst, wenn der zupto? der Braut in die Heirat gewilligt hatte, in Kraft treten konnte. Akon tios konnte also von seiner jungfräulichen, aus vornehmem Hause stammenden Geliebten nicht erwarten, daß sie ohne Vor wissen und Einwilligung der Eltern zum Vollzug der Ehe schreiten würde, zu der ein unbeabsichtigter Eid sie zu ver pflichten schien; er konnte es auch nicht wünschen und be dauern, daß es nicht geschehen war. Am allermeisten aber spricht gegen Hunts Erklärung, daß mit den Worten: z6ov z6oV iG/so, Aaiope Ou[j,e, g6 y’ äetGY) xai toc rcsp oü*/ oalrj der Dichter offen bar nur seine eigene Rede, nicht eine des Akontios unterbrechen kann. Man wird auch nicht einwenden können, was er dem Akontios in den Mund lege, bringe durch ihn der Dichter selbst vor und insofern er sie gedichtet, könne er wegen der Worte