Einleitung zu Schmeller’s cimbrischem Wörterbuche.
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Freundes in einer Rede 1 ), die er zur Vorfeier des hohen Geburts
tages Sr. Majestät des Königs Maximilian II. in der k. Akademie der
Wissenschaften am 27. November 1852 zu München gehalten, nach
Verdienst und Gebühr würdigte. Auch hat Dr. Ferdinand Wolf
als Secretär der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften das
Wesen und Wirken Schmeller’s, ihres correspondirenden Mitgliedes,
in getreuen und edeln Zügen gezeichnet 3 ).
Manchem unserer Leser wird es nicht unwillkommen sein, hier
im Vorworte zum cimhrischen Wörterbuche einen kurzen Lebensabriss
von dessen Verfasser nach v. Thiersch’s inhaltreicher Rede zu
finden.
Johann Andreas Sch melier, am 6. August 1785 zu
Tirschenreuth in der Oberpfalz geboren, kam im zweiten Lebens
jahre mit seinem Vater der mit Korbflechten eine Familie von sieben
Kindern zu ernähren hatte, nach Rimberg bei Pfaffenhofen in
Oberbayern, wo ihm sein wackerer Vater den ersten Unterricht
ertheilte, den der edle Pfarrer Anton Nagel zu Rohr weiter fort
führte. Der gelehrige Knabe besuchte darauf das weiter entlegene
Kloster Scheyern, dessen Abt ihn bald unter die Latein und Musik
lernenden Knaben aufnahm, aber beim Einfalle der Franzosen (1796)
seinen Altern wieder zurückgab. Darauf brachte sein Vater ihn nach
Ingolstadt, wo er bei Bekannten und Unbekannten nothdürftige
Nahrung und Kleidung erhielt. Schon hier beschäftigte ihn neben
seinen Studien die Vergleichung der deutschen Schriftsprache mit
den echt bayerischen Mundarten, in deren Gebrauch und Liebe er
aufgewachsen war.
Im Jahre 1799 kam Schrneller zu höherer Ausbildung nach
München, wo er durch karg bezahlten Unterricht und Dienst
leistungen und Verrichtungen, die von seinen Studien oft gar ferne
lagen, seinen kümmerlichen Lebensunterhalt gewann. Im Jahre 1801
stieg er ins Lyceum auf. Im innern Zerwürfnisse mit sich selbst,
welchem Rerufe er in jener Zeit in welcher Rayern in grosser Gährung
und völliger Umgestaltung begriffen war, sich widmen sollte, dachte er
A ) Gedruckt im Bulletin der königl. Akademie der Wissenschaften 1853, Nr. 8—12, dann
auch in der Augsburger allgemeinen Zeitung 1833, Beilage Nr. 1 und 2, jedoch mit
Weglassung der oft sehr ausführlichen Anmerkungen.
2 ) Gelesen in der feierlichen Sitzung der kaiserl. Akademie am 30. Mai 1853, und gedruckt
in deren Almanach für 1854, S. 103—108.