Über des Job. Amos Comenius Leben und Wirksamkeit in der Fremde. 487 suchte er den Herrn von Lissa für seine Plane zu gewinnen, weil er grosser Unterstützung zu bedürfen glaubte. Dieser hatte für solche Bemühungen Sinn, er ertheilte die Erlaubniss zur Erbauung einer Schule auf seinem Gebiete und leistete dazu eine wesentliche Unter stützung. Es scheint nicht, dass viele von den Gelehrten mit denen Comenius in Verkehr trat, etwas mehr für die Realisirung seiner Ideen thaten, als Briefe mit ihm zu wechseln. Nur Samuel Hartlib, ein Engländer, fasste mit Feuereifer des Comenius Ideen auf und war durch Jahrzehende mit uneigennützigem Eifer für dieselben wirksam. Schon 1631 veröffentlichte Comenius seine Janua linguarum rese- rata, welches Werk seinen bis dahin unbekannten Namen in die ent ferntesten Länder bis nach Asien trug und viele Auflagen und Über setzungen erlebte. Ihn zu unterstützen erschien nun Pflicht, damit er nicht durch die Sorgen für seinen Lebensunterhalt von den wissen schaftlichen Arbeiten abgehalten werde. Hartlib bemühte sich in England ihm einen Mäcenas zu erwecken und schrieb an Comenius, er habe Hoffnung einen Jabresgehalt von 200 Pfund Sterling ihm aus zuwirken. Doch ging dieselbe nicht in Erfüllung, obgleich Comenius angelegentlich ihn um seine Bemühung wenigstens für die Hälfte der Summe bat, er werde dadurch im Stande sein zwei Mitarbeiter den We ch ner (einen böhm. Exulanten) und denDr.D avi d zu besolden. In Folge seiner Bedeutung wurde dem Comenius auch von Seite seiner Glaubensgenossen eine grössere Auszeichnung zu Theil. Er hatte bis dahin das Gymnasium in Lissa geleitet; im J. 1632 ward er an die Stelle seines verstorbenen Schwiegervaters Cyrillus zum Auf seher über die zerstreuten Brüdergemeinden erwählt ‘)- I m J- 1636 wurde sein Wirkungskreis durch die am 2S. November gehaltene Synode näher bestimmt. Er sollte nur das Predigeramt in Lissa verwalten, über die Aufrechthaltung der Disciplin wachen, beson ders aber die Schule in seine Obsorge nehmen. Alle übrigen geist lichen Arbeiten sollte der Consenior Martin Gerlichius übernehmen. Da des Comenius Thätigkeit für die Brüder fruchtbringend zu werden begann, so wurde er ein Gegenstand ihrer besondern Auf merksamkeit. Sein Ansehen und sein Ruf vermochte, dass sehr viele angesehene polnische Magnaten ihre Kinder nach Lissa zur Erziehung sandten 2 ). Es stand zu erwarten, dass seiner vielen Verbindungen *) Literae Com. ad Docemium. 2 ) Epist. Com. ad D. J. Gomisky dd. Lesnae, 2. Maji 1640.