Die alt-christlichen Baudenkmäler Constantinopels von Salzenberg. 3 «5 ( Klosters Chora, 5) des Klosters Pantepoptae. Da Hr. S. diese nun in Moscheen verwandelten Kirchen nicht so frei besuchen und abzeichnen konnte, als die Aja Sophia, bei der ihm die damals im Werke begriffene Ausbesserung des Baues zu statten kam, so gibt er auch nur einige Bruchstücke des Fusshodens und die An sicht vom Durchschnitte der Agia Irene und Theodokos, er gibt aber auch auf der vorvorletzten Tafel die farbige Abbildung des Hebdomon, das so lange irrig der Palast Constantin’s genannt ward und auf der vorletzten Tafel den Durchschnitt der Cisterne des Philoxenos und eines byzantinischenWasserpfeilers. Über diesen sei um so mehr ein Paar Worte zu sagen erlaubt, als in der Topographie von C on s t a n tino p el und Bosporos der alte Ursprung dieser Wasserpfeiler schon von den Römern her nach gewiesen worden, indem auch der heutige türkische Namen fsu Terafusi nichts als die Übersetzung des libamentum aquae des Plinius ist und als eben die Frage dieser türkischen Wasserleitungen nirgends so umständlich und ausführlich behandelt worden ist, als im achtzehnten Jahrgange (1853) der allgemeinen Bauzeitung des k. k. Architekten Hrn. Professors Förster, welche ein Jahr früher als das vorliegende Werk erschienen 1 ). „Hat eine unterirdische Wasserleitung, ein Thal durchschnei dend, in demselben eine Anhöhe zu übersteigen, so sammeln sich am höchsten Puncte der Anhöhe Luftblasen welche, allmählich anwach send, die Bewegung des Wassers so hemmen, dass die Leitung kein Wasser mehr ausströmt. Diesem Übel zu begegnen, werden bei den Wasserleitungen im Oriente an den betreffenden Stellen Wasser pfeiler oder Wasserthürme, suterasi von den Türken genannt, errichtet, mit einem kleinen offenen Reservoir im höchsten Puncte, dessen Wasserspiegel beiläufig in der geraden Linie liegt, welche man sich von der Quelle bis zur Ausmündung der Leitung gezogen denken kann. Das ankommende Wasser steigt an der einen Seite in Röhren bis zu dem Reservoir hinauf, nachdem es hier seine Luftblasen abgesetzt, sich gelüftet hat, fällt es an der anderen Seite wieder in Röhren hinab, um seinen Weg bis zur Ausmündung der Leitung fort zusetzen. Zugleich werden solche Thürme auch angeordnet, um *) Die Versorgung der Stadt Constantinopel mit Wasser, und die öffentlichen Brunnen daselbst (mit einer Karte von Constantinopel auf Bl. 523, dann Zeichnungen und Ansichten auf Bl. Ö24 bis 53ö). 23