350 Dr. Freiherr Hammer-Purgstall. vor den Thiiren des Tempels ihrer Aufnahme in die Gemeinschaft der Gläubigen. Der Priester stand dem Osten, dem Lichte zunächst, der Büssende dem Westen, dem Untergange, der Finsterniss zu. Der Platz für die Priester, der Ort wo die heiligen Mysterien ver richtet wurden, hiess das Bema (Bima); die Diakonen, Sub diakonen, Cantoren und Lectoren standen auf der Solea im Westen vor dem Bema; von da bis zu den westlichen Thüren erstreckte sich der Naos, das Schilf der Kirche, der Standort der Gläubigen; und die Halle vor den Thüren wo die Büssenden sich aufhielten, hiess der Narthex (Narthix), die Ruthe, von seiner länglichen Gestalt.“ Zu diesen Worten der Einleitung sei bemerkt, dass das griechische Wort Narthex (Narthix) eigentlich nicht virga, sondern ferula, nicht eine Ruthe, sondern den Scepter der vormaligen Schulmeister, einen sogenannten Batzenferl bedeutet, und dass der Name der länglichen Vorhalle gewiss weder von der Gestalt einer Ruthe, oder eines Batzenferls, wohl aber weit wahrscheinlicher von den in diese Halle verwiesenen Büssenden herzuleiten sei, welche mit dem Narthix gezüchtiget wurden. „Das Bema (Bima), das Allerheiligste, zu betreten, war alleiniges Vorrecht des Priesters, jeder Andere bedurfte dazu der Erlaubnis des Bischofs; die Wand welche dessen Abschluss gegen das Schiff zu bildete, die Cancellen (xiyxXtöeg) genannt, enthielt drei Thüren, die heiligen (äyccu Süpcu zrö/lat), eine mittlere grös sere und zwei zu den Seiten, welche mit Vorhängen (xarcmsTtzo- pat«, vela) versehen waren. Der heilige Tisch (äyia Svaiaorripiov), auf Säulenfiissen ruhend, innerhalb der Cancellen für die Darbringung und Weihung der Abendmahls-Elemente bestimmt, war von einem hohen Schirmdache, dem Ciborium, beschattet, das sich auf vier Säulen erhob und mit dem Kreuz zeichen gekrönt war.“ Hierzu sei bemerkt, dass: das Aller heiligste (im Glossar Ducange: sacrarium), eine bessere Übersetzung, als der bei der Beschreibung der Aja Sophia im Werke Constantinopels und des Bosporos *) für Bima gebrauchte Altar, indem dieser eigentlich der Opfertisch war; weiters, dass diese Einrichtung noch heute die aller griechischen Kirchen, dass sich die Schranken QuyxkiSeg oder i) I. Bd. S. 341.