82 VI. Abhandlung: v. Grien berge r. des stritis steirn bei Jeroschin und des stritis stim im md. Schach buch, 1 Kol. 234, Vers 5 ff. Codrus der here ivise \ nicht in rittirs ivise | sundir als ein pilgerim \ sich gap zcü des stritis stim \ daz he dirslagin wurde \ von des stritis burde. Daß endlich steim und stim überhaupt etymologisch zusammengehören und zwei Glieder einer Sippe darstellen, lehrt zwar nicht der eine nordische Beleg mit Vokalisierung ei unter dem Lemma stima bei Ross Norsk Ordbog, wohl aber die wortgeschichtliche Be trachtung der Sippe stim, an die das md. Wort mit ei durch das Bindeglied des Beleges aus dem Schachbuche untrennbar geknüpft ist. Das Substantivum stim und seine Sippe ist über das Md. hinaus weit verbreitet. Es erscheint im Mnd. bei Schiller und Lübben, im Dän. und Schwed. bei Helms, in den norwegischen Dialekten bei Aasen und Ross, im An. bei Fritzner, im Aisl. bei Cleasby-Vigfusson. Dagegen fehlt es in den schwed. Dia lekten bei Rietz, im Ags., im Ndl. und Oberdeutschen. Der feststellbare Verbreitungsbezirk ist also im wesent lichen das Md., Nd. und Westnordische. Die Länge des Vokals ist im Md. durch die Reimworte rim Jerosch. und pilgerim Schachb. gesichert, im Dän. und in den nord. Dialekten durch ausdrückliche Doppelschreibung ii bezeugt. Die ndd. Schreibung der alten Belege mit y spricht zum mindesten nicht gegen Länge und Länge geben einhellig auch Cleasby-Vigfusson sowie Fritzner an, der allerdings das einfache Substantiv nicht verzeichnet, wol aber Ableitungen. Das Genus des Wortes ist Masc. im mnd. Akk. den stym, ebenso im dän. stiim-en, Mask. und Neutr. im schwed. stim -en und -ett sowie in den norweg. Dialekten, in denen nach Aasens Angabe mit dem verschiedenen Genus auch verschie dene Bedeutung verbunden ist; nur neutr. Genus geben Ross und Cleasby-Vigfusson an. Die Form des Wortes ist einheit lich stim, nur das Mnd. kennt neben dieser noch eine er weiterte Form Nom. Sing, de styme. Die Bedeutungen ergeben drei Hauptreihen. 1. ,harte Ar beit, Anstrengung' (Ross), wozu aisl. ,struggle'. 2. dän., schwed. norweg. dial. ,Schar, Gewimmel, Zusammenlauf', i. b. auch 1 Hg. von Sievers in Z. f. d. A. 17, Kol. 161—380.