VI. Abh.: Gollob. Die griechischen Handschriften in Besan^on. 1 VI. Die griechischen Handschriften der öffentlichen Bibliothek in Besannen. Von Eduard Gollob. (Vorgelegt in der Sitzung am 8. Mai 1907.) Durch ein Stipendium des k. k. Unterrichtsministeriums zu einer Reise durch die Schweiz und durch Frankreich ge langte ich in die Lage, die griechischen Handschriften der öffentlichen Bibliothek in Besangon näher zu untersuchen, und ich erlaube mir auch an dieser Stelle dem k. k. Unterrichts ministerium liiefür meinen Dank ehrfurchtsvollst auszusprechen. Die ersten Anfänge der öffentlichen Bibliothek in Besancon gehen auf die Sammlungen des Kardinals Granvella, des Kanzlers Karls V. und Philipps II., zurück, die nach Granvellas Tode (1586) dem Untergange preisgegeben waren, bis es dem Bene diktinerabt Boisot im Jahre 1664 gelang, den noch immer be deutenden Rest der Granvellaschen Sammlungen zu erwerben. Boisot vereinigte sie mit seinen eigenen und vermachte diese Sammlung, die aus Büchern, Urkunden, Gemälden und Münzen bestand, im Jahre 1694 seiner Benediktinerabtei unter der Be dingung, daß die ganze Sammlung als öffentliche Bibliothek zweimal in der Woche dem Publikum zugänglich werde. Während der Revolution wurde sie in eine öffentliche Muni zipalbibliothek umgewandelt (1791) und zählt heute als eine der bedeutendsten Provinzbibliotheken Frankreichs an 130.000 Bänden neben 2200 Handschriften. Darunter sind 18 griechi sche Handschriften. Sitzungsber. d. pliil.-liist. Kl. 157. Bd. 6. Abh. 1