18 I. Abhandlung: Schön hach. schola est excellentissima meritorum) und von der Autorität ihrer Gelehrten, die er sogar gelegentlich etwas ironisch anführt, als oh eine starke Spannung schon bestünde, wie sie dem Kampfe zwischen Wilhelm von St. Amour und den Pariser Professoren mit den Mendikantenorden voranging. Auch zitiert er weitläufig die Schriften des Alexander von Haies, des Jo hannes von Alta Rupella, vielleicht nicht nach den abge schlossenen und veröffentlichten Werken, sondern nach Vor lesungen. Allein, selbst wenn dies der Fall wäre, braucht Berthold nicht persönlich zu den Füßen dieser Lehrer gesessen zu haben, sondern es mag seine Kenntnis sehr wohl aus den Nachschriften anderer Minoriten vom Pariser Studium stammen. Ich sollte meinen, wenn Berthold an der Universität Paris sich ausgebildet hätte, dann besäßen wir irgendwoher, bei Salimbene, bei Roger Bacon u. a., eine Bestätigung dieser Tatsache, oder eine seiner Überlieferungen hätte sie festgehalten, z. B. der Bericht über das Gespräch des berühmten Volkspredigers mit dem König von Frankreich (Analecta Franciscana 1, 417), wo jedoch ein Hinweis auf Bertholds früheren Aufenthalt in Paris vermißt wird. So wird es vorläufig bei der Ausbildung Ber tholds am Magdeburger Studium sein Bewenden haben dürfen. Jene Visitation der Frauenklöster Ober- und Niedermünster zu Regensburg im Jahre 1246 ist das früheste Zeugnis dafür, daß seine Tätigkeit über sein unmittelbares Wirken im Orden hinaus in Anspruch genommen wurde. Ich habe schon darauf hingewiesen, daß die Erteilung dieses Auftrages an die beiden Minderbrüder Berthold und David mir keineswegs zufällig scheint, sondern, daß man wird annehmen dürfen, zum min desten Berthold, der ältere von beiden, sei schon vorher in Beziehungen zu diesen Klöstern oder einem davon gestanden. Das könnte natürlich nur der Fall gewesen sein, wenn Bcr- thold die Stelle eines geistlichen Beraters, Spirituals oder Beicht vaters, bei den Frauen dieser vornehmen Stifter bekleidet hätte. Dürfte man glauben, daß die Bestimmungen des Tridentinums über Funktionäre dieser Art in ihrer Tradition bis auf Ber tholds Zeit zurückreichten, dann müßte man auf eine solche Kombination wahrscheinlich verzichten, denn sie verlangen ein Alter von mindestens vierzig Jahren für die Bestallung eines Beichtvaters für Nonnen. Auch ist in Betracht zu ziehen, daß