Germanische Elhen und Götter heim Estenvolie. 17 der ihm täglich einen Speziestaler zuwarf. 1 Nach Grimm kann man solche Hausgeister kaufen und verkaufen; der dritte Käufer aber muß den betreffenden behalten. 2 Hurt erzählt aus dem Pölweschen Kirchspiel in Südliv land (a. a. 0., p. 18) folgende Geschichte: Ein Bauer fütterte seinen pük schlecht. Dieser zündete ihm zur Strafe das Haus an ; verließ aber das Gesinde seines Herrn noch nicht, sondern versteckte sich in einer Radnabe, die auf dem Holzhaufen stand. Während des Brandes bemerkten ihn die Knechte des Wirtes daselbst, ergriffen die Nahe, schlossen rasch die beiden Öff nungen und warfen sie samt dem gefangenen pük mitten ins Feuer. Daselbst hörte man den pük lange winseln, bis end lich die Nabe mit einem großen Knall zerplatzte und er mit blauer Flamme verbrannte. — Diese Geschichte erinnert wiederum merkwürdig an verschiedene deutsche Erzählungen, in welchen gerade mittels eines Wagenrades die Bannung oder Vernich tung ähnlicher Geister vorgenommen wird. So trieben im Hause Niß Schmidts in Morsum auf Sylt die sogenannten Önnerersken, koboldartige Zwerge, ihr Wesen und wurden dem Besitzer schließlich lästig. Eine alte Frau sagte demselben, es gäbe nur ein Mittel, die Önnerersken wieder los zu werden; man müsse nämlich das Haus in Brand stecken und vor jede Tür ein Wagenrad stellen. Der Mann entschloß sich dazu und tat also. Da kamen die kleinen Wesen an die Tür, steckten die Hände durch die Radspeichen und flehten um Erbarmen. Es half aber nichts, man ließ sie verbrennen. 3 Mit einem Wagenrad bannt man in Norddeutschland den schätzetragenden Kobold oder Drachen in ein Haus hinein, aus dem er sich dann nur herausbrennen kann. Durch ein Wagenrad zwingt man ihn auch, von den Schätzen abzugeben, 1 Vgl. Müllenhoff a. a. O., p. 322. 3 Vgl. Grimm a. a. O., Nachtr., p. 148. Kuhn erzählt in seinen Norddeutschen Sagen p. 65 von einem Weber in der Nähe von Anclam, der jahrelang einen Puks besaß — so heißt er dort — zuletzt aber seiner überdrüssig wurde und ihn für 16 Groschen verkaufen wollte. Er wurde ihn aber selbst für diesen Preis nicht los, denn zweimal war er schon verkauft worden und wer ihn jetzt genommen hätte, wäre ihn nie wieder los geworden. 8 Vgl. Müllenhoff a. a. 0., p. 338. Sitzungsber. d. phil.-hist. Kl. CL11I. Bd. 1. Abh. 2