I. Abh.: Grzegorze wski. Ein türk'tatarischer Dialekt in Galizien. l I. Ein türk-tatarischer Dialekt in Galizien. Vokalharmonie in den entlehnten Wörtern der karaitischen Sprache in Halicz. (Mit Einleitung, Texten und Erklärungen zu den Texten.) Von Johann v. Grzegorze wski. Einleitung. A'on etlichen (etwa 18) alten Niederlassungen der Lacli- Karaiten, welche von ihren Krimer Glaubensgenossen deshalb so genannt werden, weil sie auf dem Gebiete des ehemaligen polnischen (lechitischen) Staates wohnen, existieren heute nur einige, und zwar: in (Poniewiez, Wilno) Troki und Umgegend (Lithauen), in Luck (1. Lutzk) und Umgegend (Wolhynien) und in Halicz (1. Halitsch) samt Umgegend (Ost-Galizien). Außer dem lebten polnische Karaiten in Lemberg (seit dem 14. Jahr hundert) — wie man dies aus manchen alten Akten und Er zählungen über ihre Friedhöfe ersehen kann — und in Kukizdw (1. Kukisow), einem etwa 2 Meilen nordöstlich von Lemberg gelegenen Marktflecken. Jedoch in den Dreißigerjahren des eben abgelaufenen Säkulums übersiedelten die letzten Kukizower Karaiten samt ihren Heiligtümern nach Halicz und ver schmolzen gänzlich mit ihren dortigen Stammes- oder Religions genossen. Die Gesamtzahl der Haliczer Karaiten betrug nun nach einer von mir im Jahre 1896 vorgenommenen Zählung 192 Personen (inklusive einiger in Troki, Luck, Krim und Kon stantinopel verweilenden Individuen) in 57 Familien, welche in mitten der dortigen ruthenischen, jüdischen und polnischen Bevölkerung gleichsam eine Insel bilden. Nur ein geringer Sitzungsber. d. phil.-hist. Kl. CXLVI. Bd. 1. Abh. 1