24 IX. Abhandlung: Schönbach. jfasciculum' vocavi ,moralitatis‘, abbate meo precipiente et fratrum importuna petitione urgente compulsus sum, ut nostis, opus interrumpere et Dialogum scribere miraculorum. quo Dei adjutorio expleto, rursum ad homilias recurro. et quia monachis atque conversis scribo, eorum ordini ipsarn expositionem adapto. cui etiam plurima exempla, ex eodem Dialogo sumpta, inserere studui, verbis aliquanto mutatis gratia compendii. et quia non- nulli fratrum causati sunt, precedentes homilias nimis esse prolixas nimisque infirmis intellectibus subtiles, utrumque cavere curavi, stilo Utens breviori atque planiori. Aus diesem Vorwort sowie der Angabe des Kataloges er hellt, dass Caesarius die 64 Sonntagshomilien sich als ein Werk dachte; dazu stimmt seine Aeusserung in der Dedication aller Teile: secunda pars homilias continet dominicales numero sexa- ginta quatuor. Die Sonderung in zwei partes (einen zu 25, einen zu 39 Nummern), die Coppenstein bei seinem Druck aus Gründen der äusseren Zweckmässigkeit vorgenommen hat, ist also nicht ursprünglich. — Im Uebrigen scheint aus der Vor rede zu diesem Stücke noch bemerkenswert: auch hier ist der Adressat nicht angegeben, er wird nur mit charitas vestra und domine angesprochen. Da er dem Verfasser den Auftrag er teilt hat, in Homilien die Sonntagsevangelien zu erklären, könnte man auch hierher den Dedicanden des ganzen Werkes, Abt Heinrich von Heisterbach, ziehen, wenn es nicht eben gegen den Schluss des Vorwortes hin hiesse: abbate meo precipiente et fratrum importuna petitione urgente, was doch nicht so von dem Bewidmeten gesagt werden könnte. Aus dem Briefe ad lectorem vor dem ganzen Homilienwerke geht hervor, dass Abt Heinrich von Himmerode, (das Mutterkloster von Heisterbach, schlechtweg claustrum genannt; vgl. Vita b. David, Cap. 2), der Adressat war. — Die grosse Anzahl dieser Homilien auf die Sonntage des Jahres (mit Ausschluss der auf die Kindheit Jesu bezüglichen Evangelien) entsteht dadurch, dass 13mal nach der allegorischen Auslegung der Perikope noch eine besonders ge zählte moralische folgt, einmal noch eine mystische, und dass der Sermo zum 25. Sonntag nach Pfingsten (die Nr. 15 unseres Katalogs) gleich zwei Stücken gerechnet wird. Vielleicht waren die allegorischen Deutungen, gemäss den Worten der praefatio, mehr für die Mönche, die moralischen vornehmlich für die