Die griechischen Phylen. 71 Th ei len in der Regel auch der Name (puAvj gegeben wurde. Das hat nach Osten hin immer weiter Nachahmung gefunden, und daher kommt es, dass uns für Syrien und Arabien eine stattliche Reihe von Phylen, die alle epichorische Namen führen, bezeugt sind. Ueber den Charakter dieser Phylen lässt sich jetzt noch kein abschliessendes Urtheil fällen. Die starke Mischung der Bevölkerung in jenen Gegenden lässt an wesentlich gentilicische Ordnungen denken. Als Resultat der Untersuchung dürfen wir aussprechen, dass die dorischen Phylen so alt als die dorische Wanderung sind und daher bei allen Doriern Vorkommen, dass die ionischen Phylen altattische sind und nur vereinzelt im ionischen Colonial gebiet adoptirt wurden, dass die dorischen Phylen in einem Besiedlungsprincip der Dorier wurzeln, die altattischen hingegen eine Theilung des bereits besiedelten Landes sind, dass endlich die sämmtlichen anderen Phylen als spätere Nachahmungen bezeichnet werden müssen. Einer weiteren Untersuchung bedürfte der Einfluss der Diadochenfürsten und der römischen Kaiser auf die Phylen- bildung der kleinasiatischen Städte und die allmälige Depra- vation der Phylen aus fictiven Stammesgenossenschaften der Bürger zu Zünften und Genossenschaften. Aber für diese Untersuchungen wird die Fertigstellung der griechischen Cor pora inscriptionum ahgewartet werden müssen.