Die griechischen Phylen. 59 Endlich kommen einige Namen der behandelten Phylen freilich nicht zur Bezeichnung von Phylen in Ephesos vor. Als Phylen sind nämlich inschriftlich folgende sechs bezeugt: ’Essccic, Seßam^, Tvjtot, KaprjvaToi, EücI)vu|jt,oi, BsgßEivaicx. Aus der Inschrift des Vibius Salutaris (Brit. Mus. III, 2, 480) geht über dies hervor, dass auch nicht mehr als sechs bestanden. Scheidet man von diesen die Ssßaorvj als in der Kaiserzeit entstanden aus, so stimmt Zahl wie Benennung mit den von Ephorus bei Steph. Byz. s. v. Bevva angegebenen überein. Dass in diesen Phylen- namen ein Stück Geschichte der Stadt Ephesos enthalten ist, kann nicht zweifelhaft sein, mindestens sind Zuwanderungen aus Teos und Karene durch sie verbürgt. Das Gemeinwesen ist also durch Zusammenlegung verschiedener Ansiedlungs quartiere entstanden, ganz so wie wir es bei Perinth aus späte rer Zeit festgestellt haben. Nun begegnen uns als Unterab theilungen dieser Phylen — von denen keine einzige eine sogenannte ionische ist — Chiliastyen, und zwar so, dass jede Chiliastys einer bestimmten Phyle und nur ihr angehört. Wäh rend wir nun sehen, dass die Personen, die, welcher Phyle immer mit Ausnahme der der 'Ecpsca; angehören, als Chiliastyen bezeichnungen die verschiedensten Namen führen, finden wir in der Phyle der 'Eos-stc Personen mit der Chiliastyenbenennung ’ApyaSsü?, Bwpe6<; Oivwit und AeßeSto?, das heisst drei von den sechs ionischen Phylen finden sich in Ephesos als Chiliastyen, denen eine nach der Stadt Lebedos genannte als gleichwerthig zur Seite steht. Daraus ist nicht mit Busolt (Gr. Gesch. 1 2 , S. 309) zu schliessen, dass die Argadeis, Boreis und Oinopes ur sprünglich auch in Ephesos Phylen gewesen sind — vermuthlich denkt Busolt dabei, dass auch die Geleonten, Hopleten und Aigikoreis ursprüngliche Phylen von Ephesos waren —, sondern nur, dass sich die Culte jener drei Gemeinschaften bei der ge ringen Zahl ionischer Ansiedler erhalten hatten, und als die Grösse der Stadt eine Eintheilung in Phylen erforderte, die Theilnehmer an jenen Culten an Zahl noch immer nicht gross genug waren, um unter sich eigene Phylen zu bilden. Man hat die Eintheilung in Phylen vielmehr nach den abgegrenzten nationalen Quartieren vorgenommen, und die fünf Pliylennamen, die Ephoros bezeugt, sind daher auch zugleich die ältesten in Ephesos überhaupt. Bei der weiteren statistischen Eintheilung