Dio griechischen Phyton. 37 schaft in Elis gelangten Aetoler bei der Occupation des Landes nicht in Phylen getheilt waren, sondern ähnliche Verhältnisse bestanden wie in Arkadien. III. Die Phylen der äolischen Stämme. Wie es keine ursprünglichen arkadischen oder ätolischen Phylen gibt, so hat es auch im ganzen Gebiete des sogenannten äolischen Stammes ursprünglich keine Phylen gegeben. Wir haben schon erwähnt, dass für ganz Böotien nur die zwei Phylen von Orchomenos erwähnt sind. Pausanias (IX, 34, 5) nennt sie aber nicht bei einer Beschreibung der Stadt als existirend, sondern erzählt ihre Entstehung in seinem mythologisch-historischen Excurs, 1 in dem er sie als Einrichtungen des Eteokles hinstellt. Folglich hat er sie seiner Quelle, wahrscheinlich dem Kallippos, 2 entnommen und übernimmt die Bürgschaft ihrer Existenz nur für die mythische Zeit, also von unserem Standpunkte gar nicht. Diese beiden Phylen Eteokleis und Kephisias können also überhaupt nicht als bezeugt gelten. Schalten wir sie aus, 3 so gibt es für ganz Böotien kein Zeugniss, das uns irgend eine Phyle überlieferte. Stünden aber selbst die Phylen von Orcho menos sicher, so wäre die Sonderstellung dieser Stadt noch immer ein genügender Erklärungsgrund für ihre von den anderen böotischen Städten abweichende Organisation. Die frühe Entstehung der nahe aneinander gelegenen böotischen Städte von gewiss geringem Umfang nöthigte nicht zu einer Theilung des Volkes, sondern zu einer Zusammenfassung der Sonderstädte in einen amphiktionischen oder bundesstaatlichen Verband. Da aus der böotischen Landschaft niemals ein Ein heitsstaat entstanden ist, so brauchte eine künstliche Eintheilung des grossen Gebietes in Phylen nicht vorgenommen zu werden und da frühzeitig selbständige Städte in grösserer Anzahl ent standen, so entwickelten sich auch bei der ersten Occupation 1 Outos (Iiepliisiades) tu; äßatiiXeuaev ö EteoxX^j, rrjv psv ’AvBpItu; lystv to ovo(j.a e’iotoe, cpuXas Se Krj^iaiaSa, r?)v 8e iripav 2ik6vj|j.ov Maurin xaTEa-c^aaTo. 2 IX, 38, 10. Vgl. Heberdey, Die Reisen des Pausanias, S. 104, für die frühere Auffassung K. 0. Müller, Orchomenos, S. 177. 3 Wie die fünf Phylen von Samothralce (Diod. V, 48) auszuschalten sind.