76 II. Abhandlung: Scliönbach. nichts Uebles durch ein ganzes Jahr geschehen könne, der sie einmal gesehen habe. Daher muss es 5ff. heissen: ob ich die schämen kan gesehen eins in eime järe, so enmac mir Übels niht geschehen von valscher liute väre. Man sieht wieder einmal, wie schlecht die Ueberlieferung älterer Dichter hei C bisweilen ausfallen kann. Ueber den ,Angang' belehrt J. Grimm aus führlich Myth. 4 937—942, dann Nachträge 323 ff., wo er (zu S. 942) ein paar wichtige Stellen beibringt: Gute Frau 970: siver in zuo einem male gesach, der wände sin vünvär deste sce- liger ein jär. Auf den Angang der Geliebten bezieht sich MS. 2, 23 b (= MSH. 2, 31 b ): swer si des morgens an gesilit, den tac im niemer leit geschiht, wozu gehört Hätzlöfin 148 b : ,der schoenen früh morgens unter die äugen schauen, bewahrt den ganzen tag vor trauern'. Dazu füge ich die Worte des Tannhäuser, mit denen er Herzog Friedrich II., den Streit baren preist (MSH. 2, 81 b ): min geloube ist daz: swer in zer woclien eines mac gesehen, daz dem ungelückes niht enkeiner slalite mac geschehen. Aehnlich MSF. 105, 4f. Auch 10 und der Satz, der die Lücke füllen soll, wird noch auf den Angang sich beziehen. — 16. Was ist ein genaideclichez mcere? Wahr scheinlich bloss: ,in Gnaden, gnädig'. Vielleicht könnte unter maire auch nur ein Gruss verstanden sein. — 18 f. gehört wohl zu dem Vorangehenden, weshalb nach 14 Doppelpunkt, nach 17 Komma zu setzen sein wird: ,so oft . . ., allzeit erfreut sie damit den Thoren', das ist wohl: den Dichter selbst. — 28: das Bild ist, wie die vom Mhd. Wtb. 1, 987 angeführten Parzi- valstellen zeigen, dem Kingkampf entnommen, der nach Tjost und Schwertgefecht die letzte Entscheidung des Zweikampfes bildet. Hier heisst es: ich liege unten oder oben in deinem Lobe: du lobst mich oder schiltst mich. Aus demselben Vor stellungskreise stammen 70, 23—32. 72, 37—40. — 33: da kann ich nichts dafür. 73, 2: ich muss mich als von ihr besiegt bekennen. — 4 vielleicht mit genauerem Anschluss an die Hs.: nü ivol eht, est doch e beschehen. — 18—20 knüpft sich gar nicht an das Vorhergehende, erst 21 ff. schliesst sich im Fortgange der Gedanken daran; die drei Zwischenverse sind also blos wegen des metrischen Systems eingeflickt. — 28 f.: mit gutem Willen wägen, reichlich auf die Schale legen, — 30ff. bedeutet natiir-