10 IX. Abhandlung: Siegel. Vorlage beschränken und dabei genau an ihren Wortlaut halten sollen. Dass er dem zweiten Gebote nachgekommen, wurde einmal auch von der Glosse zur Entschuldigung und Recht fertigung Eike’s geltend gemacht. Nun möchtest du sagen, bemerkte sie zu II, 36, § 3ff., dass hier die mögliche Gegen rede des Besitzers einer geanefangten Sache nicht erschöpfend behandelt sei, denn es könne einer eine Sache, ohne dass er sie erzeugt, gekauft oder gezogen hätte, rechtmässig erworben haben, wie durch Erbgang, Leihe oder Fund. Auf diesen Ein wand aber antwortete sie mit den bedeutungsvollen Worten: So segge ik dat yd Eyke wedder lenghen oder körten muchte, ,wan he geschreuen vant in me latine, wan he brachte in dudesche dat he vant ime latine, 1 wenne tho liierende noch to mynren. de gehöret nymande wan dem rike. Auch bei seinen Ausführungen zu III, 45, § 1 : Nu dy eddelman Eyke het vth deme latine in düdisch gebracht watte hüte dy man mute dragen dy vnrechtis vor- wunnen wert in pinliken saken supra lib. II, art. 13. Nu wil he seggen van der beteringe des dy vorwunnen wert in borgliken saken vnd set. Nu vornemet. dachte der Glossator an die Uehersetzung eines Privilegs, denn es heisst im weiteren Verlauf der Stelle: Hir schaltu merken dat dit wort vornemet het stedelike yo wat sunderlikes des groter not tu vornemen is wen anders wat. Des wete dat in alden priuilegio beginne nicht wan vyff ar. 2 met dessen worde vnd dy seluen dy sus be ginnen dy hebben yo wat sunderlikes des not thu vornemen is. 1 Man beachte auch den Unterschied, welcher zwischen diesen Worten und jenen der rhythmischen Vorrede zum Sachsenspiegel v. 274: do lier’z an latine hatte gebracht, bestellt. 2 Die Bocksdorf’sche Glosse fügte einen sechsten, den in vielen Hand schriften (so auch in A und Sp) fehlenden und an anderer Stelle ste henden (vgl. Homeyer’s Ausgabe des Sachsenspiegels, S. 345, Note i) Artikel III, 51 von dem Wergeide verschiedener Thiere hinzu. Dass die Glosse die Vorrede von der Herren Geburt nicht nannte, ist natürlich, da sie als ein Zusatz Eike’s zu dem Privilegium betrachtet wurde. Was aber II, 58, § 2 betrifft, so haben hier einige Handschriften statt: Nu verneinet die Worte: So bore men id. S. Homeyer S. 285, Note 3.