S94 Joseph Berg-mann. 1708 Mitglied des Raths-Collegiums zu Breslau, am 29. Mürz 1711 K. Joseph’sl. Rath, am IS. Juni 1716 K. Carl’s VI. Rath und am 17. November 1716 kaiserl. Commerzienrath in Schlesien. Er vermählte sieh in Wien am 13. Decemb. 1712 mit Jungfrau M. Anna Elisabeth vonWirth (Georg v. Wirth’s Tochter). S. Wiener Diarium von 1712, Nr. 970. Er verfasste ein Werk unter dem Titel: Rerum Bohemicarum, Moravicarum et Silesiacarum Scriptores, von den ältesten Zeiten bis auf Carl VI. und gedachte dasselbe unter den Auspicien des obersten böhmischen Kanzlers Leopold Joseph Grafen von Schlick herauszugeben. Es scheint aber nicht erschienen zu sein. Vergl. Sin api i Schlesische Curiositäten. Leipzig 1720, Bd. I, 297. Dieser Ferdinand Ludwig, wie Hellbach richtig erwähnt, und nicht Joachim vonBressler, übersetzte die bekannten Hübner’schen genealogischen Tabellen in's Französische. Seine Gemahlinn überschickte als geborne Wienerinn vermittelst des Allerhöchsten Hofes der Erzherzoginn Maria Josepha, K. Joseph’s I. älterer Tochter, die sich am 2. September 1719 mit dem Kurprinzen Friedrich August von Sachsen vermählt hatte, ihren Glück wunsch zur Geburt ihres ersten Prinzen Friedrich August Carl (geboren am 18. November 1720, j- am 22. Jänner 1721) nach Dresden, indem sie sagt, dass sie durch Poesie als besten Zeitvertreib die allerbeste Treue für Österreich dar legen will. Dieses Gedicht in acht gereimten Strophen ist im Wiener Diarium 1720, Nr. 1817 am Ende gedruckt. Dieses Geschlecht wurde später in den Grafenstand erhoben. IX. HochEdelgebohrner, Insonders Hochgeehrtester Gönner, Dero Höchstangenehmes vom 5. Januarij ist mir wohl worden, woraus nicht allein Dero beglückter Etat, sondern auch die Ursachen der vor dieses mahl übergangenen Auction hei uns ersehen. Ich glaube wohl, dass an einem solchen grossen Hoff tausend Gelegenheiten seyn, die den nöthigen depensen eines solchen Ornamenti Eintrag thun, zumahl bei Kriegszeiten, da jenes nur pacis artes seyn. Inzwischen bin ich en particulier sehr erfrewt, dass doch das Kayserl. Cabinet einen solchen Mann erhalten, der es verstehet, und sich dessen nach Möglichkeit annimbt, wovon (ich) mir auch mit der Zeit nicht gerin gen Nutzen verspreche. Ich hoffe künfftigen Sommer circa Julium abermahls eine Auction alliier zu halten, in der etliche particulieres auch auswärtige darein zu geben, intentioniert seyn, vielleicht ist unter solchen sodann etwas, das zu Dero Diensten seyn kan, und sonderlich unter den Antiquen, die gewiss select und nicht so leicht zu finden seyn sollen. Ich zweifle gar nicht, dass Sie ihres Ortes von