40 Joseph Bergmann. des Pferdes ziehen nebst dem Unterstände oder Stalle die Nahrung desselben, indem es entweder frei auf die Weide gelassen, oder beim Hause (Zelte) behalten, oder im Stalle gefüttert wird, vorzüglich Sattel und Zeug welche beim Araber die Kleidung des Pferdes heissen, die Aufmerksamkeit auf sich. Zur Kleidung werden ausser dem Zaume und Zügel, dem Gebisse und der Halfter, den Sattel decken und Sehabraken, den Riemen und Stricken, welche auch europäischen Pferden gemein sind, noch die Schleier und Flore, wodurch das edle Pferd neidischen oder diebischen Augen entzogen wird, auch die Halsbänder und anderer Schmuck gerechnet. Die um den Hals gehängten Amulete (das Wort kömmt vom arabischen Hamail) finden ihre Stelle als Verwahrungs- und Heilmittel in der Veterinärkunst welche in dieser Abhandlung bei Seite gelassen wird; dieselbe, als eine rein philologische, umfasst bloss zwei tausend arabische Wörter (worunter dreihundert eigene Namen von Pferden) die sich auf das Pferd beziehen, und zweihundert dasselbe betref fende Stellen arabischer Dichter. Sie schliesst mit der Bestimmung des arabischen Pferdes, welche eine zehnfache als Schlachtross, Reitpferd, Lastpferd, Postpferd, Jagdpferd, Miethpferd, Handpferd, das für fromme Zwecke (wie die Wallfahrt) aufgehobene, das zum Geschenke und das an dem Grabe eines Freundes zum Opfer bestimmte. Als solches Opfer weiht der Verfasser der Classe diese philologische Rossarbeit. Leibnitz in Wien, nebst fünf ungedruckten Briefen desselben über die Gründung einer kais. Akademie der Wissenschaften an Karl Gust.Heräus in Wien. Mit Anmerkungen. Von dem w. M., Hrn. kais. Rath Bergmann. Leibnitz*) unsterblichen Andenkens war fünf Mal in Wien, nämlich in den Jahren 1688, 1690, 1700, 1702 und vom Anfang des Jahres 1713 bis zu Ende August 1714. Zum ersten Male kam er von Hannover auf seinem Wege nach Italien, um in den Archiven und *) Die lebensgeschichtlichen Notizen über Leihnitz beruhen hauptsächlich auf: Gottfried Wilhelm Freiherrn v. L e ih n i t z. Eine Biographie von Dr. Gottschalk Ed. Guhrauer. Breslau 1842. 2 Bändchen mit einem Nachtrage, 1846 Dieses Werk des allzufrüh verewigten Verfassers (-J- 5. Jänner 1854) ist unstreitig das beste über Leibnitz.