30 Freih. v. Schlechta-Wssehrd. Paschas, Nafsret Efendi verfasst und auf dem Grabsteine des Ersteren eingeätzt sind, und diesen scliliesst sich eine Schilderung der Milde, Gerechtigkeitsliehe und Pflichtentreue, wodurch sich der Verblichene auszeichnete, in Prosa an. Der Diwan selbst, in herge brachter Weise nach den Buchstaben des Alphabets geordnet, umfasst nur 26 Seiten, woran sich mehrere Gedichte mit widerkehrendem Schlussdistichon (Terd schiband), Bruchstücke unvollendeter Ghafeln, Glossen, Kafsideten, Chronogramme auf die Geburt gross herrlicher Prinzen und das zweite Grosswefirat Resehid Pascha und endlich Strophen, Vierzeilen und Einzelverse (Ferd) reihen. Das Ganze entbehrt alles poetischen Werthes. Demselben entlehnt ist folgende Strophe 9 welche E s a d beim Besuche eines dem arme nischen Wechsler in Adrianopel Kar ah et gehörigen schönen Land hauses dichtete und deren Inhalt für die religiöse Duldsamkeit des Verfassers ein eben nicht günstiges Zeugniss ablegt: Ich sah des Wechslers Kar ab et Palast Und sprach: „Zu schön für einen Giaur fast!“ Da scholl’s im Springquell: „Gläub’ger lass das Trauern, Ist doch die Welt das Paradies der Giauern.“ Nan u Halwa 3 )> d. h. Brod und Confect, ein im Monate Silkide in der Staatsdruckerei auf farbiges Papier mit grosser Talik litho- graphirtes Octavheft von 28 Seiten, in 19 Absätzen persische mit arabischen Stellen stark gemischte Gedichte in Mesnewi-Form des Scheich Behaeddin Amuli (aus Amul in Mafenderan gebürtig) enthaltend. Dieser legte, wie es am Eingänge heisst, in denselben die während einer Wallfahrtsreise nach Mekka ihm gewor denen Eindrücke nieder und diese spiegeln sich in schönen und phantasiereichen Versen, theosophisehen, moralischen und didak tischen Gehaltes ab. Der Verfasser lebte zur Zeit des Schah Ahbas, an dessen Hof er grosses Ansehen genoss, wie er überhaupt, trotz der entgegengesetzten Behauptung des türkischen Biographen Fellini Efendi 3 ), zu den von den Schiiten hochgeachtetsten Scheichen und 4 ) Seite 43. 2) IjU. j Oli 3 ) Dieser spricht in seinem Sefinetesch-schuara (gedruckt in Konstantinopel 1239) die Überzeugung aus, dass Behaeddin eigentlich ein Sunnite gewesen, jedoch seines Wohnortes in Persien halber gezwungen worden sei den Schein anzu-