Der letzte Reichsgeneralfeldmarschall Erzherzog Carl. 15 selbe aus. 1 Auch der Kaiser hegte keine besondere Meinung von ihm. 2 Unter diesen Umständen wird man es wohl als ein Zugeständniss des Kaisers an die Anschauungen Thugut’s an- sehen, vielleicht es auch auf den damals sehr einflussreichen Rath Dietrichstein’s zurückführen dürfen, dass die Wahl auf den dem Letzteren engbefreundeten Grafen Bellegarde fiel. Graf Heinrich von Bellegarde stammte aus einem wallo nischen, später in Savoyen ansässigen Geschlechte, das aus wärtigen Souveränen häufig in Krieg und Frieden diente. Er selbst war am 29. August 1756 zu Dresden geboren als Sohn des Grafen Johann Franz, Obersthofmeisters der Prinzen Xaver und Carl. Schon 1771 in der ausgezeichneten Reiterschaar der Gardes du corps, hat er bis in sein höchstes Alter den Ruf eines ebenso gewandten als eleganten Reiters genossen. Im Jahre 1772 vertauschte der kaum sechzehnjährige Graf den kursächsischen mit dem kaiserlichen Dienste und wurde Lieute nant bei dem Dragonerregiment Zweibrücken. Meister in allen ritterlichen Uebungen, von einer einnehmenden Persönlichkeit, eifrig im Dienst und massvoll in seinem Benehmen, verwendete er seine Mussestunden fern von ausschweifenden Zerstreuungen der Jugend zur Vermehrung seiner Kenntnisse, zur Bildung seines Geistes. Dementsprechend war seine Laufbahn eine rasche. 1778 und 1779 Rittmeister in den Feldzügen gegen Preussen, ist er bereits 1785 Oberst und verzeichnet am 9. Sep tember 1788 seine erste Waffenthat in dem Treffen bei Be schäme wider die Türken, das er durch einen Angriff an der Spitze von vier Escadronen des innerösterreichischen Dragoner regimentes Berlichingen entschied. 1792 zum Generalfeld Wacht meister befördert, verdiente er sich in den Niederlanden das Maria Theresienkreuz. Die Einnahme von Mannheim (1795) galt vorzüglich als sein Werk; er hatte das Project gemacht, er die Dispositionen getroffen. 3 Ein Mann, der in seiner Pflicht aufgieng, der nichts über das Gebot und den Dienst seines Monarchen kannte, war Bellegarde von mittlerer Grösse und schlanker Gestalt, seine Haltung soldatisch gerade, aber nichts 1 Christine an den Kurfürsten von Cöln, ce 22 fevrier 1796. A. A. Vgl. dieselbe an denselben, ce 11 avril 1796. Ebenda. Or. 2 Diary and lettres of gouverneur Morris II, 244. 3 v. Yivenot, Thugut, Clerfayt und Wurmser 332.