20 XII. Abhandlung: v. Kosthorn. Familie, die Ordnung des Staates und die Verbreitung von Glück und Frieden im ganzen Reiche; und von diesem wird gesagt, dass es ^ ^ tffi |h (= fa) £ ^ Jenes zu sammenfasst und anwendet', dass es sieb also auf die An wendungen oder Consequenzen der Selbstcultur beziehe. tü Jl», die Pflege des eigenen (moralischen) Icks (die ,Wurzel' oder Grundlage des Systems) steht im Text zwischen und so dass Chu Hsi’s Anmerkung vollständig ver ständlich ist. Zum Schlüsse theile ich eine Uebersetzung des oben be sprochenen Textes mit, welche mir Dr. Ernst Faber, einer der besten Kenner der confucianischen Literatur, freundlichst zur Verfügung gestellt hat. Ta Hioli. Text. 1. Das Wesen höherer Bildung besteht in Kundgebung brillanter Tüchtigkeit, in Sympathie mit dom Volke, im Bleiben beim Besten. 2. Versteht man das Bleiben, so kommt man zur Gewiss heit, von der Gewissheit zur Beruhigung, von der Beruhigung zur Zufriedenheit, von der Zufriedenheit zum Nachdenken, vom Nachdenken zum Erfolg. 3. Jedes Ding hat Grund und Folge, jedes Geschehen hat Ende wie Anfang. Die Erkenntniss des Zusammenhangs nähert alsbald dem Wesen. 4. Wer im Alterthum brillante Tüchtigkeit im Reiche kundgeben wollte, regierte zunächst seinen Staat; wer seinen Staat regieren wollte, ordnete zunächst seine Familie; wer seine Familie ordnen wollte, cultivirte zunächst seine Person; wer seine Person cultiviren wollte, erneuerte zunächst sein Herz; wer sein Herz erneuern wollte, klärte zunächst seine Gedanken; wer seine Gedanken klären wollte, vollendete zunächst sein Wissen. Die Vollendung des Wissens besteht in Unterscheidung der Dinge. 5. Sind erst die Dinge unterschieden, so wird das Wissen völlig, dann die Gedanken geklärt, dann das Herz erneuert, dann die Person cultivirt, dann die Familie geordnet, dann der Staat regiert, dann herrscht Friede im Reiche.