VII. Abhandlung: Meyer. Albanesische Studien. V. l VII. Albanesische Studien. Von Gustav Meyer, corresp. Mitgliode der kais. Akademie der Wissenschaften. v. Beiträge zur Kenntniss der in Griechenland gesprochenen albanesischen Mundarten. V orbemerkung. Die im Folgenden mitgetheilten prosaischen und poe tischen Texte gehen zum grössten Theile Proben des alba nesischen Dialektes, der auf den Inseln Poros, Hydra und Spezzia im argolischen Meerbusen gesprochen wird. Diese Inseln, berühmt durch den aufopfernden Antheil, den ihre kühnen Seeleute an den griechischen Freiheitskämpfen gegen die Türken genommen haben, stellen auch gegenwärtig noch ein grosses Contingent zu der Bemannung der griechischen Marine, so dass sowohl auf der Kriegsflotte wie auf den Handelsschiffen die Sprache der Matrosen und der Officiere vielfach die alba nesische ist. Die Texte stammen zum grössten Theile aus dem Nachlasse des allen Albanologen bekannten Dr. Karl Heinrich Theodor Reinhold, der, ein geborener Göttinger, 1834 als Arzt auf einem griechischen Schiffe nach Griechenland gieng, wo er eine zweite Heimat finden sollte. Durch mehr als dreissig Jahre an verschiedenen Orten des Landes als Militärarzt und Schiffs arzt thätig, wurde er im Jahre 1868 Oberarzt der griechischen Marine und hat, so viel ich weiss, diese Stelle bis zu seinem Tode bekleidet. Er war durch seinen beruflichen Verkehr mit den Soldaten des griechischen Heeres, besonders aber seit seiner Stellung bei der Marine theils als Sohiffsarzt, theils als Sanitäts arzt in Poros, früh mit dem Albanesischen bekannt geworden, Sitzungsber. d. phil.-hist. CI. CXXXIV. Bd. 7. Abh. 1