16 I. Abhandlung: Heinzel. Dichter Guiot de Provins hielt, der Lyrisches und Didaktisches geschrieben hat, dessen Beinamen er aber auf die Provence bezog — hier weniger unterrichtet als XIII 657, 27, wo er das Land Persia ausdrücklich von der Stadt Persida scheidet, — die jedenfalls in Deutschland bekannter war als die nordfranzö sische Stadt Provins, — dass Provis im Willehalm 437, 11 den selben Ort bedeutete wie Provins, ahnte er gewiss nicht, — und ebenso auch reprise, reprinse missverstehen und darin einen Tadel der älteren Werke ausgedrückt finden. IX 454, 24 und die oben S. 9 angeführten Stellen, aus welchen hervorgeht, dass der Gral erst von reinen Engeln be dient wurde, bevor er an Titurel gelangte, nach Trevrezents ab sichtlicher Lüge von neutralen Engeln. Diese Vorstellungen sind kaum französisch, da in der französischen Litteratur der Gral, die Blutschüssel, immer Joseph von Arimathia oder einem anderen Mitglied der ersten Christengemeinde übergeben wird, s. meine Abhandlung über die Gralromane S. 48 f. 1 Wohl aber gibt es daselbst Beziehungen der Engel zum Gral: Gerbert, Potvin VI177, erzählt, dass den Gral, nachdem Percevals Mutter und ihre Base Philosophine ihn aus dem Orient nach England gebracht hatten, par le comant au roi altisme le ravirent li angle puis — und ihn zum roi Pescheor trugen. Im Grand Saint Graal, Ilucher II 178 f., wird die Gralprocession von Engeln abgehalten und einer trägt den Gral vor Joseph von Arimathia, der ihn besitzt. Viel leicht war das Verhältniss der Engel zum Gral und die ganze Vorgeschichte des Grals in Wolframs Vorlage kurz und undeut lich ausgedrückt, so dass er sie missverstehen und dann in wunderlicher Weise umbilden konnte. •— Die neutralen Engel passen in den Gesichtskreis Kiot’s und Wolframs. Dante aller dings versetzt sie »in der göttlichen Komödie 3, 37 in eine Art Vorhölle, aber sonst dachte man sie sich auf der Erde; im mitteldeutschen Brandan 1360 sind sie auf einer Insel, sonst in Luft und Wasser, W. Mapes, De nugis curialium ed. Wriglit 84 Anm., 157 Anm., Jans Enikels Chronik 229 ff., auch zwischen Haut und Fleisch der Menschen 272 ff., ebenso in den Ab- Wo (1er französische Prosa-Tristan ed. Löseth 397 nachzutragen »ist; nach diesem war die erste Besitzerin des Blutgefässes eine blinde Frau, erst später Joseph von Arimathia.