VIII. Abh.: Y. Jagic. D. byzant. Lehrgedicht Spaneas in d. kircliensl. Uebers. 1 VIII. Das byzantinische Lehrgedicht Spaneas in der kirchenslavischen Uebersetzung. Von V. Jagie, wirkl. Mitgliode der kais. Akademie der Wissenschaften. Uie byzantinische Literatur besitzt ein Lehrgedicht, das ich mit Krumbacher kurz Spaneas nenne, obgleich nach den verschiedenen, stark von einander abweichenden Redactionen des Gedichtes das Yerhältniss dieses Namens zu dem Inhalt des selben ganz verschiedenartig sich gestaltet. Bald ist Alexius Komnenus diejenige Person, die im Lehrgedicht mahnend und belehrend auftritt, Spaneas kann dann sein Beiname sein, wie es in der ältesten Venetianer Ausgabe heisst: AiSamaXia Ttapat- vsTnd) y.upou ’AAe^ou Kop.vrjvoü tou ksyopivou 2bravsa. In diesem Falle ist die Mahnrede an einen Sohn gerichtet: dg oivsoiv */.«! yvöoiv uiou tou. Spaneas kann aber auch Neffe des Alexius Komnenus sein, dem die weiter folgenden Mahnungen gelten. So liest man in der von Maurophrydes herausgegebenen Redaction: ’Ei; ’Aas&ou Kop.vYjvoü TTpö? t'ov avsipov aÜToü tö euwXyiv. In der von Legrand herausgegebenen Redaction, die nach der Ansicht Psichari’s und anderer der ursprünglichen Gestalt des Lehr gedichtes sehr nahe stehen soll, steht ganz einfach: ’Ex tou 2iravs'a, jede Andeutung des persönlichen Verhältnisses fehlt. Wahr scheinlich hat man es nur mit einem Auszug zu thun. Zur eigentlichen Frage über den griechischen Spaneas bin ich nicht in der Lage etwas Neues beizubringen. Ich be gnüge mich mit der Hinweisung auf das, was Psichari in der Abhandlung ,Le poeme ä Spaneas^ (erschienen im 73. Heft der Bihliotheque de l’Ecole des Hautes Etudes, Paris 1887, 261—283) darüber gesagt hat. Zur bequemen Orientirung kann auch auf Sitzungsber. d. phil.-bist. CI. CXXVII. Bd. 8. Abh. 1