VIII. Abh.: Tomasckek. Zur historischen Topographie von Kleinasien etc. VIII. Zur historischen Topographie von Kleinasien im Mittelalter. . Von Dr. Wilhelm Tomasehek, corresp. Mitgliede der kais. Akademie der Wissenschaften. I. Die Küstengebiete und die Wege der Kreuzfahrer. Die mittelalterliche Topographie Kleinasiens ist bisher noch nicht in umfassender Weise Gegenstand der Untersuchung gewesen; diese Lücke auszufüllen darf somit nicht für ein müssiges Unternehmen gelten, obwohl die Schwierigkeiten, die sich demselben entgegenstellen, nicht gering sind. Denn allzu lückenhaft und unvollständig bieten sich die Quellen dar, aus welchen die Forschung den Stoff zu ziehen hat. Wer die mittelgriechischen Schriftwerke kennt, weiss, wie spärlich in ihnen topographische Angaben vertreten sind, namentlich wenn wir den Reichthum der antiken Litteratur dagegen halten, nicht zu reden von dem Inschriftenmaterial aus der blühenden Ver gangenheit dieses Landes. Das, was die Pilgerberichte bieten und die Geschichtswerke der Kreuzzüge, trägt vollends einen sporadischen Charakter. Am meisten Stoff, allerdings nur für die Küstengebiete, lässt sich aus den italischen 'Seekarten des 14. Jahrhunderts gewinnen, welche das kaufmännische Be- dürfniss erzeugt hat. In der’ später nachfolgenden zweiten Abhandlung, welche die flauptwege des Inlandes behandeln wird, treten zu dem Material, welches die profane und kirchliche Litte ratur von Byzanz darbietet, die in den geographischen und histo rischen Werken der Araber, sowie in armenischen und syrischen Schriftquellen enthaltenen Schätze hinzu, deren Venverthung manches neue und beachtenswertlie Resultat ergeben wird. Sitzppgsber. d. pliil.-Mst. CI. CXX1V. Bä. 8. Alih. 1