VI. Abhandlung: Beer. Handscliriftenschätze Spaniens. Einleitung. l VI. Handschriftenschätze Spaniens. Bericht über eine im Aufträge der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in den Jahren 1886—1888 durchgeführte Forschungsreise. Von Dr. Rudolf Beer, Amannensis der k. k. Hofbibliotkek. Einleitung. Noch bevor die von Dr. Gustav Loewe in Spanien an gelegten Beschreibungen der werthvollsten patristisehen Hand schriften durch Herrn Hofrath Wilhelm Ritter von Hartei eine abschliessende Bearbeitung und Publication in den Sitzungs berichten der kais. Akademie erfahren hatten, war von mass gebender Seite der Ansicht Ausdruck gegeben worden, dass das vorliegende Material bei aller Vortrefflichkeit die thatsächlich auf der iberischen Halbinsel vorhandenen Handschriftenschätze bei Weitem nicht erschöpfe, vielmehr zu einer neuerlichen Exploitirung spanischer Bibliotheken einlade. Dieser Ansicht, welche sich nachträglich als nur zu begründet erweisen sollte, entsprang der von der Kirchenvater-Commission durch ihren Obmann an den Schreiber dieser Zeilen gerichtete- Auftrag, unter gewissenhafter Berücksichtigung der bereits von Loewe, sowie auch von anderen Forschern ausgeführten Arbeiten an eine möglichst umfassende Durchforschung der bisher minder berücksichtigten Handschriftenbestände spanischer Bibliotheken und Archive zu gehen, die vorzüglichsten Manuscripte von Werken patristischer wie classischer Autoren zu beschreiben, ohne wichtigeres Material aus anderen Disciplinen und über haupt die Gelegenheit ausseracht zu lassen, Uber das gesammte Schriftthum des mittelalterlichen Spanien einen Ueberblick zu gewinnen. Sitzungsber. d. pliil.-hist. CI. CXXIV. Bd. 0. Abh. 1