IX. Abh.: Kühner t. Zur Kenntniss der alt. Lautwerthe des Chinesischen. l IX. Zur Kenntniss der älteren Lautwerthe des Chinesischen. Von Dr. Franz Kühnert. Alan hat bereits wiederholt darnach gestrebt, sich über die älteren Laute des Chinesischen Klarheit zu verschaffen, dabei aber fast immer geglaubt, auf das Sanscrit hinübergreifen zu müssen. So sagt z. B. Edkins in Wells Williams Dictionary: ,The present kwan-hwa cannot be taken therefore as a guide in reading the phonetic signs of fan ts’ieh, but they must be derived from the values furnished by the Sanscrit alpliabet, as employed in the formation of ^ ^ or Sorted Finals, a volume found among the introduction to K’anghi’s Dictionary. Tlie thirty six initials there used are to be read with their corresponding values in the Sanscrit alphabet in the following mannerd Ein näheres Eingehen in die auch von Edkins benützte Einleitung zu K’anghi’s Wörterbuch lehrt aber, dass ein der artiges Setzen einer Unbekannten statt einer andern durchaus nicht nothwendig sei, weil von Seite der Chinesen eine über alle Erwartung klare und präcise Beschreibung der Laute gegeben ist, welche jedoch nur dann verständlich wird, wenn man eine Physiologie und Systematik der Sprachlaute besitzt, die wirklich eine rationelle, also nach logischen Gesetzen auf- gebaute Entwicklung aller Sprachlaute enthält, welche sich aus den verschiedenen Stellungen der einzelnen Sprachwerkzeuge ergeben. Die chinesische Beschreibung ist eben eine sozusagen specifisch physiologische und konnte auch bei den Eigenthüm- lichkeiten der Schrift und bei der Begriffsbestimmung dieses Volkes keine andere sein. Sitznngsb. li. phil.-liiat. CI. UXXII. H.i. 9. Alih. 1