XII. Abh.: Reinisch. Das Zahvort vier u. neun in deh cham.-sem. Spraclien. 1 XII. Das Zalwort vier und neun in den chamitisch- semitisclien Sprachen. Vor, Leo Reinisch, wirkl. Mifcgliede der kais. Akademie der Wissenschaften. Die zumeist in der zweiten Hälfte unseres Jarhunderts der Forschung zugefürten Sprachdenkmäler aus Afrika haben wol bereits eine Erkenntniss klar gestellt, dass die Völker von Nord- und Nordost-Afrika, welche wir unter dem biblischen Namen Chamiten zusammenfassen, ursprünglich eine Völker familie gebildet und dass von diser in grauer Vorzeit auch die semitische Nation sich abgezweigt hat. Die Frage nach dem Stammsitz dises Urvolkes kann hier nicht weiter erörtert werden, wol aber dürfte in den folgenden Blättern ein kleiner Beitrag zu der Frage gelifert werden, auf welcher Kultur stufe das chamitisch-semitische Urvolk vor seiner Ausbreitung über die heute von seinen Nachkommen besetzten Länder eingenommen hat. Einer der ersten Schritte auf der Stufenleiter der Kultur ist one Zweifel die Ausbildung der Begriffe von mein und dein, d. i. des Eigentums und der hierdurch bedingte Austausch der Erzeugnisse des Bodens und der Arbeit; der primitivste Handel setzt aber die Fähigkeit einer Wertbemessung und des Zälens voraus. Ueberblickt man nun die Zalwörter der verschidenen chamitischen Völker, so wird man allerdings sogleich die Warnemung machen, dass zwar die Zalausdrücke einzelner Unterabteilungen von Chamiten in . zimlich genauer Ueber- einstimmung sich befinden, der Zusammenhang diser mit den Sitaungsbcr. d. phil.-hist. CI. CXXI. Bd. 12. Abli. 1