II. Abhandlung: v. Har toi. Patristische Studien. 11. l H. Patristische Studien. II. Zu Tertullian ad nationes. Von Dr. Wilhelm v. Hartei, wirkl. Mitgliede der kais. Akademie der Wissenschaften. III. Ad nationes. Die Kritik dieser Schrift Tertullian’s ist mit den grössten Schwierigkeiten verbunden, nicht blos weil sie uns wie andere heute nur in dem Agobardinus erhalten ist, sondern weil dieser Codex nirgends so im Lauf der Jahre als auf den Blättern ge litten hat, welche uns die beiden Bücher ad nationes bieten, so dass nicht nur einzelne Buchstaben, Silben und Wörter, sondern oft halbe Zeilen unlesbar geworden sind. Dies gilt besonders von dem zweiten Buch, wo demnach das kritische Verfahren wie bei der Behandlung defecter Inschriften die genaueste Kenntniss von der Zahl der fehlenden oder heute nicht mehr erkennbaren Buchstaben oder der darnach zu bemessenden Grösse der Lücken, welche auszufüllen sind, zur unumgäng lichen Voraussetzung haben muss. Müssen wir ja für solche Stellen selbst auf die Hilfe einer wenn auch jüngeren und in ihren Zeugnissen nicht durchaus verlässlichen Handschrift ver zichten, wie sie Gangneius für andere im Agobardinus erhaltene Texte und Ergänzung ihrer Defecte benützen konnte. Gangneius selbst hatte sich der schwierigen Aufgabe, die Bücher aus dem Agobardinus abzuschreiben und nach ihm allein zu edieren, offenbar nicht für gewachsen gehalten und dieselben in seine Ausgabe nicht aufgenommen. Sitztmgsb. d. phil.-hist. CI. CXXI. Bd. 2.Abli. 1