50 I. Abhandlung: Tomaschek. Die Jaxartes-Völker. Die Angaben des Marinus und Ptolemaeus über die Ja- xartesregion, welche auf den Erkundigungen des makedonischen Kaufmannes Maes-Titianus über die innerasiatiscben Handels wege beruhen, beanspruchen hohen Werth und setzen uns in den Stand, die iranischen und türkischen Stämme für das erste Jahrh. n. Chr. genau von einander abzugrenzen. Der Name des Stromes Ta^p-cv)? (Yakhsart bei Berum) ist ent schieden iranisch; vielleicht liegt khsarant (sign, sats Pamir- dial. 24?) ,strömend' zugrunde, mit unorganischer Prosthese zur Stütze des Doppelconsonanten. Die skolotische Benennung Apaqrjc vergleicht sich mit arm. arag, arags ,hurtig, rasch' (von raügh, zd. reng ,springen, eilen'), nach Kämpfer (Amoenitates exoticae p. 229) soll arakhs im Persischen ,rasch strömend' bedeuten. Demodamas, Feldherr des Seleukos ca. 300 v. Chr. hörte die skythische Benennung SiXtc (Eust. ad Dion. 14, Plin. VI, 18), welche Graf Geza Kuun auf türk, siligh ,glatt, glän zend, rein, schön' zurückführt; die Alai-Buruten nennen sil-sü jeden Gletscherbach (vgl. kurd. sil-sil ,Eisschollen'). Die Per ser nennen den Strom Sir-daryä, Baber kennt die Nebenform Cir (d. i. ,rauschend'?), und im Thang-su lautet der Name oe d|b. An die vorhin genannten Stämme der Aorsen, Ariaken und Kachagen reihen sich bei Ptolemaeus am rechten Ufer des Stromes, zwischen dem Kara-tau und Kurama-tau, Taijdpxai tj.i'ftx sövot; an, deren Gebiet von mehreren, aus den nordöst lichen Gebirgen kommenden Zuflüssen (j. Arys, Circik und äb- i-Ahengarän) durchströmt wird; diese drei Zuflüsse heissen in der arabischen Epoche Aspig-äb, röd-i-Turk, äb-i-Yailäq. Städte nennt Ptolemaeus nicht; die arabischen Geographen führen deren eine grosse Zahl an, mit persischen und türkischen Na men, theils auf -kand, theils auf -kat, -kaü (vgl. Touv-xcrrai u. a. Orte der Pecenegen am unteren Dneper bei Const. Por- phyrog.; Ba-zotö, eine durch Erdbeben zerstörte Stadt der Ono- guren, Theophylactus p. 286); die ansässigen Jaxarten sind allmälig türkisirt worden, ohne jedoch ihren iranischen Typus zu verlieren. Ihre heutige Benennung Sart, Sarti bei Jo. de Plano Carpini, Sartaghol der mongolischen Schriftwerke, er innert an Taäjatp-rai; doch scheint eher zd. khsathra zugrunde