Studien zu den mittelalterlichen Marienlegenden. II. 63 9. Ritter wird Cistercienser; trotz aller Bemühungen kann er nichts wie Ave lernen. Er stirbt und auf seinem Grabe findet man einen Baum ignoti generis, auf dessen Blättern mit goldenen Buchstaben A. JA gr. pl. geschrieben steht'. Man gräbt aus und findet die Wurzeln des Baumes im Munde des Verstorbenen. 18. Ein Räuber, der am Mittwoch oder am Samstag fastete, wird enthauptet; der Rumpf bleibt liegen, während der Kopf den Abhang des Berges herunterrollt und nach Beichte ruft. Ein Geistlicher lässt die zwei Theile des Körpers zu ein ander stellen und nimmt die Beichte ab. Erst jetzt erfolgt der Tod. Magistro Richardo Normanno . . . narrante cognovi . . . quendam in Normanniae partibus virum flagitiosim. 25. Ein Karthäuser versündigt sich. Mit schweren Strafen belegt lind innigste Reue fühlend hat er eine Vision: M. bittet das Christuskind um Nachsicht; dieses weigert sich wiederholt; endlich gewährt es Verzeihung. Retulit mihi fr ater ordinis prae- dicatorum. — Vir quidam longo tempore devotus Deo. Aus einer anderen als der im Texte befolgten Handschrift theilt Colvener in den Anmerkungen noch folgende mit. S. 539. Thomas von Canterbury. M. näht dessen Buss hemd; trägt ihm auf, dem in Folge von Verläumdungen ab gesetzten Caplan das Amt wiederzugeben. Inhaltlich mit Caes. Heist. VII 4 innig verwandt; doch die Darstellung völlig ver schieden. Gloriosissimum quid de matre Christi narrabo. — Scrip tum . . . est qualiter b. Thomas Cantuariensis . . . exilio misus sit. S. 542. Ein Schüler singt: Erubescat Judaeus; die Juden tödten ihn und verstecken die Leiche unter dem Steine eines Grabes. Die verzweifelte Mutter ruft nach ihm. Da fängt der Knabe an, Erubescat Judaeus zu singen. Man gräbt ihn aus und findet ihn unversehrt. Vgl. Paris, lat. 18134, Nr. 28. S. 543. Ein Blindgeborner singt zu Rom in der Kirche S. M. Rotonda: Gaude JA virgo; er wird sehend. Vgl. SG 54. Cum quidam clericus a nativitate coecus. S. 543. Josbertus singt fünf mit M. A. R. I. A. beginnende Psalmen; fünf Rosen aus seiner Leiche; vgl. Vinc. Bellov. 116 1 ’. Ruit in ecclesia b. . . . JA, quae est Dolo monasterio. Geschehen im Jahre 1186.