Bü ding er. Zeit und Schicksal bei Römern und Westariern. 581 Zeit und Schicksal bei Römern und Westariern, eine universalhiatorische Studie von Max Büdinger, wirkl. Mitgliede der kais. Akademie der Wissenschaften. ,/jeit und Raum bei dem indogermanischen Volke' habe ich ,eine universalhistorische Studie' benannt, welche im XCVIII. Bande dieser Sitzungsberichte (S. 493 ff.) veröffentlicht worden ist. In derselben hoffe ich dargethan zu haben, dass die höchst gearteten indogermanischen Stämme ,Zeit und Schicksal als eine identische, neben die übrigen Gottheiten gestellte göttliche Ge walt betrachtet' haben, ,die Vorstellungen von waltender Gottheit aber mit denen des Raumes zusammenfielen'. Von zwei Seiten hat man Einwände gegen diese Ansicht erhoben. Die Einen machen geltend, dass Zeit und Raum Vorstel lungen seien, welche erst die Philosophie zum Bewusstsein ge bracht habe und von denen sich doch nicht annehmen lasse, dass Völker in den Anfängen ihres Bestandes und ihrer Gedanken kraft sie besessen haben. Hierauf habe ich meinerseits zu er widern, dass Sprache, Dichtung und religiöse Vorstellungen der höchst gearteten, uns näher bekannten, ja vielleicht aller Völker indogermanischen Stammes hinlänglich Zengniss von ihrer ur sprünglich metaphysischen Kraft ablegen. Auch darf ich in Er innerung bringen, dass ich 1 die Hauptlehre Kant’s 2 von Zeit und 1 Sitzungsber. XCVIII, 512. 2 Zu dem über Kaufs Herkunft aus Schottland ebendaselbst Bemerkten trage ich jetzt nach, dass während der englischen Kevolution die Ca- meronianer von Lochaber ,under the allegiance of Argyle* standen, d. h. dem betreifenden Theile des Clans Campbell angesclilossen waren, 38*