Morphologie des Görzer Mittelkarstdialektes. 465 wie Adjectiva declinirt. — Hieher gehören auch die Partikeln: tan ibi. Sie illuc. tdkrej cis. tüdi vor kurzem, ty hic. tydi etiam. tüd liac via. wotüd hinc. zatu propterea. ti'ko tantum aus töliko, tolko, tlko. Alle ausser tydi und zatü können auch le annehmen. 2. Stamm om ille. — wön, neutr. ivöno, fern, wöna wird als Pronomen der dritten Person im Nominativ verwendet; andere Casus kommen davon nicht vor. — vouni, neutr. vyu.no, fern, wüna jener wird wie ein Adjectiv mit dem langen Accente auf u declinirt. Das Masculinum hat hier ebenso wie bei tisti stets das i der zu sammengesetzten Declination. Mit le verbunden, kann es seinen Accent bewahren oder auch proklitiscli an le gelehnt werden. — Vom Stamme om sind auch folgende Partikeln gebildet: wilhnde dort, icodwübnd.s von dort, wondüt in jener Gegend. icondan letzter Tage. Alle nehmen auch le an. 3. Stamm sji. — Von diesem haben sich nur in einigen Partikeln und syntaktischen Verbindungen Spuren erhalten: mrskej manches: nsl. marsikaj. sniici vergangenen Abend, nacüj heute Abends, w r elches Schwierigkeiten bietet, erkläre ich aus noc so, wo ich so = asl. sbjq, sijq nehme (cf. Mikl. Vgl. Gr. IIP 2 , 53: sju prol.-rad. d. i. s/ep); bezüglich des Schwundes von j nach s ver gleiche man nsl. vsak neben asl. vbsjaki, nsl. vsd mit asl. visjq (neben vbsq); aus noc so (nots so) entstand notsö, d. i. nocö, wie noch in Kanal im Isonzothale gesprochen wird; cf. auch J. Baudouin, Der Dialekt von Cirkno, Archiv VIII, 441: ncuö. Das Schluss- j ist so zu behandeln wie in nsl. vekomaj, zyodaj. Demnach ist die Schreibweise nicöj falsch; sie rührt daher, dass in Dialekten das no von nocö vor c zu n wird, und man daher einen unbe stimmten Vocal daneben zu hören meint, däms heute, wosavr um diese Zeit: o sej ure. sän huc: semo. zdej nunc, lietos heuer. les, lesm hieher. doles bis hieher. 4. Die Stämme ln, cb. — kadu, du wer? acc. gen. köya, dat. kömy, kumu, loc. kün, instr. kun. — kej was? acc. kej und kö aus köya. Die übrigen Casus bildet es vom Stamme Sb: gen. Seya, dat. chnu, loc. Sen, instr. Sin, ein, mit der Präposition Sb: sein, Sein. — Tritt an diese Pronomina das Suffix ze = nsl. r, wodurch sie Relativa werden, so bekommen wir folgende Formen: nom. düör wer, acc. gen. köyar, dat. kömr, und gen. ceyar, Säyar dat. cemr; nom. acc. kär was, aus einem neutr. plur. *kaze. — Ferner ge hören hieher: kieri, neutr. liiero, fern, ktera quis, qualis neben kstieri, Sitzungsber. d. phil.-liist. CI. CXIII. Bd. I. Hfl. 30