Studien zur Geschichte der Miniaturmalerei in Oesterreich. 171 verschlossene Haus, in welchem clie Apostel versammelt sind, festgehalten, welcher Typus auch auf fol. 106 b des Melker Missales begegnet und auf fol. 106“ des Graduales in Geras bereits entwickelter erscheint. Während die Rahmenmedaillons des Canonbildes in III. 9 und III. 10 an das Salzburger Missale erinnern, 1 stimmen die Vera Icon und der die Wundmale zeigende Schmerzensmann beider Handschriften mit den Darstellungen auf fol. 129 1 und 132“ des Melker Codex überein. Die Idee, welche durch die über das T herabhängende Schlange auf fol. 126“ des letzteren zum Ausdrucke gelangt, ist auf fol. 2“ der Einlage in III. 10 weiter entwickelte III. 9 und III. 10 schliessen mit der Minia tur des heiligen Petrus, welche im 15. Jahrhunderte wiederholt an dieser Stelle begegnet, wie z. B. ausser dem vom Schlosse Radeck stammenden noch ein anderes, der Salzburger Collegien- bibliothek angehöriges Missale darthut, in welchem sich fol gende Einzeichnung findet: ,Anno Dhi mUlesimo quadringentesimo septuagesimo sexto vicesima quavta die mensis Octobris reverendus in Christo pater et dns diis Georgius episcopus Segoviensis genere Ueberaclcer comparavit Jiunc praesentem missalem librum in reme- dium et salutem aniniae siiae/ 3 Ausserdem hält fol. 148“ in III. 9 in dem blauen, weissgehöhten D, das auf Goldgrund liegt, die Gestalt des heiligen Andreas in rosafarbenem Mantel über grünem Unterkleide fest; die beiden Hände des Apostels fassen wie auf fol. 165“ des Melker Missales das schrägstehende Kreuz. Die innigere Beziehung zu dem Melker Missale 979 er klärt das Verkältniss, in welchem St. Florian zu Passau stand. 4 1 In reicherer, aber ähnlicher Ausstattung ist auch der Rahmen des Canonbildes auf fol. 114 b des 205 Pergamentblätter zählenden Missales XI. 3 a in der Stiftsbibliothek zu St. Peter in Salzburg gehalten, welches nach der auf fol. 178 b erscheinenden Einzeichnung ,manu propria scripsi in lioc eenerabili loco. S. Anno ab incarnatione domini M°. CCCC°. XXXII 0 . terlia die Awjasti qae fuit dies Inuentionis corporis beati Stephani pro- thomris‘ zeitlich bestimmbar ist. 2 Dagegen zeigt fol. 94 a in XI. 394 über der Theilungsstelle der Aeste des T Gott Vater, das weisse Lamm mit der Kreuzesfahne, über welcher die Taube sichtbar ist, in der Rechten tragend. 3 Hacker, a. a. O. S. 248. 4 Auch in dem Heiligenkreuzer Missale der Passauer Diöcese sind, ab gesehen von dem Salvatorbilde auf fol. 1 a , noch Miniaturen des Auf-