Studien zur Geschichte der Miniaturmalerei in Oesterreich. 137 sowie 5 a Miniaturen einer verwandten Technik und Auffassung zeigen, auch die 158 Blätter des Lambacher Codex Nr. 28 füllende ,Expositio Rudperti super MattheumJ, deren Initialen an die elegante Linienführung des Codex Nr. 17 erinnern. In der Zeit des Abtes Bernhard ist wohl gleichfalls der 60 Blätter von 27™ X 20 4™ zählende Codex Nr. 63 ,Augustinus super canonicas epistolas Johannis apostoli‘ entstanden; die Feder zeichnung auf foL l b zeigt den heiligen Bischof mit dem wie beim Abte Bernhard gebildeten Pedum unter einem Aufbaue, welcher von streng romanischen Säulen mit Würfelcapitälen getragen wird. In den gezogenen, parallelen Falten der Ge wandung und dem fast starren Ausdrucke des bärtigen Kopfes klingen byzantinische Motive durch, die z. B. auf fol. l a des Melker Codex Nr. 229 noch entschiedener zur Geltung kommen. Einen theilweisen Fortschritt gegen die behandelten Hand schriften muss man auf fol. l a und 1“ der Lambacher .Expositbo Heimonis libri apokalypsis‘ constatiren, welche 182 Pergament blätter von 35'8 e “ X 24T™ des Codex Nr. 6 füllt. In der Initialenzeichnung auf fol. l a , die geschmackvolle Ornamente bietet, gelangen annehmbare Motive aus dem Thierleben zur Verwendung. Auf fol. l s umzieht eine in streng romanischem •Style gehaltene Umrahmung, die nach oben mit Rundbogen und Thürmen abschliesst, die Gestalt des in gelblichweissem Oberkleide erscheinenden Evangelisten Johannes, dessen über einander geschlagene Füsse das grüne Untergewand deckt: er verharrt, die linke Wange mit der Hand stützend, in der später von Walther von der Vogelweide beschriebenen Stellung des Nachdenkens. Unter ihm gewahrt man auf einfachem Stuhle einen mit Feder und Schabmesser ausgestatteten Schreiber vor einem Pulte, dessen schlanker Stamm dreimal geknotet ist und im drei Krallen arasgeht, und in welchem das grüne Tintenhom mit zwei daraus hervorseharaemden rothen Federn steckt: oberhalb des Kopfes dieser Figur liest man ,bedi‘. Die 115 Pergamentblätter von 31'5™ X 21'6™ füllenden ,Sermone* per penthecosten b. Augustink der Lambacher Hand schrift Nr. 24 zeigen im den reicher behandelten Initialen einen weiteren Fortschritt; die farbige, öfters leicht angetuschte Feder zeichnung steht auf farbigem Grunde. Gegen dem Codex Nr. 6 wird die Initialornamentik, im welcher die Menschen- und Thier-