Die polnische Iieeension der Magdeburger Urfcheile. 205 Polnischer Text. bog-u y memv panv kro- l°\vy y temu myafthu,y ße chcza na mein vrzandze 2 wyerzen bycz, kaßdemu prawo 3 czynycz, tako vbogemv yako bogate- mv, obronycz wdowy y syrothy, gofczowy yako ßaßyadowy rowno ßan- dzycz, a nye chcza tho odpufczycz any dla laß- ky, any dlazalofczy, G any ßamych mogyeh vfth, 7 * any zadney rzeczy dla* tako daleko, yako moga znacz 8 w mogicli pyaczy ßmyßlow, tako my bog pomoß y gego wyelky oftaleczny sand, czo na myay na wßythek ßwyath cheze ßyedzyecz y ßan- dzycz. Wörtliche neuhochd. Ueber- setzung. schwören, sprechend: Icli schwöre Gott und mei nem Herrn, dem Könige, und dieser Stadt, dass ich meinem Amte getreu sein will, Jedem sein Recht thun, sowohl dem Armen, wie dem Reichen, die Wittwen und die Waisen schützen, dem Gaste wie dem Nachbar nach gleichem Massstab richten, und will das nicht lassen weder um der Gnade (Liebe) noch um des Mitleids willen, noch um meines eigenen Mundes (sic!) 7 willen, noch um irgend einer Sache willen insoferne, inwieferne ich das mit meinen fünf Sinnen er kennen kann, so mir Gott | Mittelhochd. Text. rieht 1 gekowft, abir ge- myt, yo fo fal [her] *doch* eyn gefworener ricliter feyn vnd fal czu dem rechte eynen fulchen eyd tun 4 vnd ftabin: 5 Ich fwe- re got vnd meyn liirren, dem konige, vnd * der * sta.t, [das ich] an mey- nem gerichte getrawe wil feyn, glich recht geweren dem armen alz dem rei chin, wettewin vnd wey- fen gleich czu bescha- czen vnd czu beschir men den armen alz den reychen, 9 den gaft alz dem ingefeffen gliche richten wil, vnd wil das nicht lofen dorcli leyp, 10 noch durch leyt, noch durch meynis felbismut- | willen, noch durch key- 1 Aus Sa entlehnt; T hat erbe. 2 P, Sk und Kß haben na mem ßadze. 3 P und Kß haben ebenfalls pravo, beziehungsw. prawo; Sk hat prawdo. 4 Sa hat fweren. 5 Der Absatz von: Ich fwere got etc. ist in beiden hiehergehörigen deut schen Texten als besonderer Artikel aufgefasst und in T mit der in meiner Abschrift ausgelassenen Rubrik versehen: Von des foytis eyd. ß P hat mylofezy. 7 Dass diese Lesart entschieden falsch ist, liegt auf der Hand. Auf die Frage, wie sie jedoch entstanden ist, gibt uns der beiliegende mittel hochdeutsche Text einen ziemlich unzweideutigen Anhaltspunkt. Es ist offenbar, dass in der Vorlage, auf der die polnische Uebersetzung beruht, statt des richtigen: noch durch meynis felhis mutwillen durch Versehen des Schreibers: noch durch meynis felbis mnntwillen stand. Da nun munt, wenn man es mit Mund identilicirt, polnisch usta heisst, so ist es begreiflich, dass statt des richtigen: ani dla samego mego icidzi- misie das sinnlose: any ßamycli mogyeh vfth dla zum Vorschein kam. 8 Nach P verbessert; in 0 steht znaydez. 9 Die Worte: den armen alz den reychen sind in Sa nicht vorhanden. 10 In Sa: lip.