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Joseph Arneth.
Nephthys hat auf dem Haupt eine Säule, das Bild eines Hauses (?),
sie sitzt zwischen vierzehn Reihen Hieroglyphen, in der über dem
Haupte laufenden Reihe erscheint zweimal die Zierde der Könige, der
Pschent.
Auf der rechten langen Wand ist von rückwärts angefangen
das Bild der Göttinn Seile (die Göttinn mit Macht und Leben), mit
dem Scorpion auf dem Haupte, darauf folgen die vier Gefässe, worin
man die Eingeweide zu bewahren pflegte, mit den Köpfen der Genien
der Unterwelt, des Amenthes, oder dem Kopfe des Sperbers, des
Schakals, des Affen und des Menschen, ein jeder mit der Uraeus-
Schlange überragt. Endlich kömmt das Bild der Göttinn Ne'ith, mit
einem Webschiffe (?) über dem Haupte, der Athena der Griechen.
Beide Göttinnen nehmen die Gefässe in ihren Schutz, welches sie
durch Ausbreiten ihrer Flügel anzeigen *).
Nach der Ne'ith ist der Schakal mit der Geissei oder das Bild
des Anubis (des Hüters der Unterwelt), dann die aufgerichtete, geflü
gelte Uraeus-Sehlange (der Agathodämon [?]).
Nephthys, die Rhea der Griechen, wendet sich gegen die linke
lange Wand, worauf abermals eine Uraeus-Sehlange dann dem Schakal
gegenüber, das Auge des Osiris, ferner abermals das Bild der Nephthys,
hernach die vier Gefässe mit den Köpfen der Genien der Unterwelt,
Avelche zugleich die Himmelspförtner der vier Weltgegenden sind,
endlich das Bild der Isis mit dem Throne auf den Haupte. Also Osiris
— das Auge desselben -— beginnt diese Wand, Isis schliesst sie,
oder der König und die Königinn der Unterwelt.
Zu den Füssen der Mumie ist eine oben vierfach abgestufte
Säule (?) 2 ) zwischen zwei Lustral-Gefässen (?) oder Schlüsseln des
göttlichen Lebens (?).
Bis nicht eine sicherere Benennung für dieses auf Mumien und
allen Monumenten Ägyptens so oft vorkgmmenden Zeichens gefunden
wird, möchte ich noch immer bei der Benennung Nil-Schlüssel blei
ben, und das Zeichen für die Quadratwurzel von sechzehn halten;
denn wenn der Nil die Höhe von sechzehn Graden erreichte, so
war grosse Freude in Ägypten, weil hiedurch geschlossen wurde, dass
dem Lande grosse Fruchtbarkeit bevorstehe.
*) Die Vortrefflichkeit dieser Arbeit ist aus Tafeln II, 2. IV, V. zu sehen.
2 ) Taf. II, 3.