Heinzei. lieber die Nibelungensage. 671 lieber die Nibelungensage. Von E. Heinzei, wirkl. Mitgliede der kais. Akademie der Wissenschaften. Wenn wir die Berichte der Chronisten und Historiker über den Untergang des burgundischen Reiches und Königs hauses in Germania prima durch zwei von König Gundicarius 437 gegen Aetius und die Hunnen verlorene Schlachten, über die Beziehungen des Aetius zu den Hunnen und zum römischen Hofe, über die näheren Umstände von Attilas Tode 453, — welche seine Gemahlin Ildico (Hildiko) allerdings verdächtigen konnten, — vereint mit der burgundischen Stammtafel in der von König Gundobadus vor 516 erlassenen lex Burgundionum, 1 der Sage von den Nibelungen, wie sie in deutschen und skan dinavischen Erzählungen poetischen, nicht gelehrten Charakters uns vorliegt, gegenüberstellen, so ergeben sich Uebereinstim- mungen und Verschiedenheiten, aber auch Verschiedenheiten in der Uebereinstimmung, die zum Theil noch constatiert und erklärt werden müssen. In der Geschichte wie in der Dichtung finden wir (I) die vier burgundischen Fürsten Gebica, Godomar, Gislaharius, Gundaharius in Germania prima residierend, — und (II) mit den ihren von den Hunnen überwältigt ixnd getödtet. Auch dass Verrath dabei im Spiele war, scheint historisch zu sein; Müllenlioff, Haupts Zeitschr. 10, 150; Jahn, Geschichte der Burgundionen 1, 358.— (III) Ebenso gehört die Tödtung Attilas 1 — apud vegiae memoricie auctores nostros, id est Gehiccim (var. Gibicani), Godomarem (var. Gundomarem, Gondemarum), Gislciharium (var. Giscla- hariuiri), patrem qnoque nostrum et patvuum —. Jahn, Geschichte der Burguudionen 1, 301 f.