Zingorle. Studien zu Hilarius’ von Poitiers Psalmencommentar. 869 Studien zu Hilarius’ von Poitiers Psalmen commentar. Von Dr. Anton Zingerle, Professor an der k. k. Universität Innsbruck. Wenn ich meiner für das Corpus scriptorum ecclesiasticorum bestimmten Ausgabe des Psalmen- und Matthiiuscommentars des heil. Hilarius an dieser Stelle im Sinne der einst von der Commission für Herausgabe der Kirchenväter erlassenen In struction 1 zwei Abhandlungen voransende, deren erste hier vorliegt, so wird jeder mit den Verhältnissen Vertraute dies nur sehr begreiflich finden. Handelt es sich ja hier, wenn wir auch frühere Ausgaben, namentlich die der Benedictiner, für ihre Zeit gewiss nicht unterschätzen, 2 doch eigentlich um den ersten Versuch einer kritischen Ausgabe nach neuerem Standpunkte mit Bereicherung und Sichtung des wichtigeren handschriftlichen Materials und unter ziemlich schwierigen Um ständen. Die öfter so fragmentarische Ueberlieferung besonders des Psalmencommentars, manches theilweise schon im 6. Jahr hundert auftretende Problem, manche sprachlich und inhaltlich noch weniger gewürdigte Erscheinung unseres Autors seihst — 1 Vgl. Sitzungsber. der kais. Akademie, 186i, S. 388. 2 Ich habe auch hier gelegentlich, wo dies für die Beurtheilung der Ueberlieferungsverhältnisse instruetiv erschien, Angaben über die Ge schichte der Lesarten in den wichtigeren Ausgaben mit unterdessen lassen. Die Ed. Paris. 1510, die selten ist und deren Vermittelung ich Prof. Dr. A. Salzer in Seitenstetten verdanke, bezeichne ich mit a; die Uebereinstimmung derselben mit der Ed. Basil. 1550, Paris. 1572, mit den Bened. und Nachfolgern ist durch Is angedeutet. Wo die älteren Ausgaben insgesammt den Bened., respective dann Oberthür, Migneu.s. w. gegenüberstehen, habe ich für erstere den Buchstaben e angewendet. Oberthür ist durch 0. bezeichnet.