456 Tu petz. wünsche; er that dies natürlich in der Hoffnung, als Gast des Kaisers seinen Wunsch nach ,mehrerer Versicherung der Stifter 1 leichter durchsetzen zu können; aber der Gesandte war so un höflich, die Andeutungen des Kurfürsten nicht verstehen zu wollen. Charakteristisch ist auch der Rath, welchen Graf Trautt mansdorff nach seiner Rückkehr dem kaiserlichen Hofe gab: ,Man möge, 1 sagte er, ,in der Restitution, namentlich von Magde burg nur unbesorgt fortfahren; von dem Kurfürsten habe man ganz und gar nichts zu fürchten/ Die Enttäuschung des Kurfürsten war um so grösser, je höher er selbst und seine Räthe ihre Hoffnungen gespannt hatten, als die Ankunft des kaiserlichen Gesandten in Aussicht stand; diese Enttäuschung spiegelt sich deutlich in den Worten ab, welche der Kurfürst vor dem Abschiede an den Gesandten richtete: ,Ihr habt mir keine mehrere Versicherungen meiner Stifter gebracht/ sagte er ihm, ,und habt noch obendrein meinem Kinde das Erzbisthum Magdeburg genommen. 1 Auch die übrige evangelische Welt war in Bewegung, als die Kunde von Trauttmansdorff's Gesandtschaft sich verbreitete, und es musste dem Kurfürsten wie Hohn klingen, wenn unmittelbar nach der Abreise des kaiserlichen Gesandten andere evange lische Stände, darunter sein Schwiegersohn, Georg von Hessen, ihn inständig baten, er möge ihnen doch die gleichen Begünsti gungen beim Kaiser erwirken, welche ihm selbst zu Theil ge worden wären. 1 - Gerade gegen diese evangelischen Mitstände aber kehrte sich zunächst der Groll des Kurfürsten; man glaubte in Dresden bestimmt zu wissen, dass der Kaiser ursprünglich geneigt gewesen sei, die Wünsche Kursachsens zu erfüllen. ' So schrieb Christian von Anspach am 10. Juli 1629, er habe von der Gesandtschaft Trauttmansdorff gehört und vernommen, dass der Kaiser Kursachsen ,nochmalen mit versicherten protectoriis und conservatom» über alle in kursächsischen Landen liegende geistliche Güter iu optima forma wolle versehen lassen“; der Kurfürst möge doch auch ihm solche protectoria erwirken. Georg von Hessen stellte dieselbe Bitte am ü and 29. Juli und liess das zweite Schreiben auch von seiner Frau, der Tochter des Kurfürsten, unterzeichnen; etwas später, am 5. September ld--- bedauert er nur, dass sein Vater, Landgraf Ludwig, nicht auch " 1C Kursachsen ein Mühlhausner Versprechen erwirkt habe und er selb- 1 also nicht wie sein Schwiegervater die Ausstellung einer kaiserlichen ,Versicherung“ hoffen könne (Dr. A. II, S. 256, 261, 432, 594).