Schweigger. Über medicinische Missionsanstalten. 825 SITZUNG VOM 18. NOVEMBER 1852. Eingcsendctc Abhandlung. Über medicinische Missionsanstalten. Von Prof. Schwciggcr *) in Halle. Da so viel die Rede ist in unsern Tagen vom Missionswesen, tlieils von innerer, tlieils von auswärtiger Mission, die von katholi scher, lutherischer, reformirter, unirter Kirche ausgeht: so mag es nicht unpassend scheinen, einige wenig bekannte Thatsachen zusam menzustellen, welche sich auf die nicht dogmatisch entzweiten, viel mehr einträchtig zusammenwirkenden m e d i e i n i s c h e n M i s s i o n e n beziehen. 1. Schon in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts reihte der berühmte Arzt Radcliffe der Universität Oxford zwei Reise stipendien an, für mit Natur- und Heilkunde vertraute junge Gelehrte bestimmt. Jeder von ihnen erhält jährlich 300 Pf. SterL, und zwar 10 Jahre lang, unter der Bedingung, wenigstens fünf Jahre in einem fremden Lande jenseits der See zu verweilen, wodurch offen bar die Anlegung,paturwissenschaftlieber Pflanzschulen eilige] eitet ist. 2. Auch bei der Universität Cambridge sind seit dem Jahre 1767 zwei ähnliche Reisestipendien begründet, jedes zu 100 Pf. jährlich, welche drei Jahre lang bewilligt werden unter der ausdrück lichen Verpflichtung, mit der Universität durch Reiseberichte in Ver bindung zu bleiben. 3. Kohl (Reisen in England und Wales Bd. 3, S. 20) nennt diese den englischen Universitäten angereihten Travelling Fellow- ships die interessantesten unter den zahlreichen mit den dortigen Universitäten verbundenen Fellotvships. Übrigens sind jene Fel- ') Vom Verfasser ursprünglich bestimmt, bei der 200jährigen Secularfeier der kaiserl. (.eopoldinischen Akademie der Naturforscher vertheilt zu werden,