286 IV o c h 1 e d e r. Figur 9. Entschuppter Oberflügel. „ 10. Entschuppter Unterflügel. „ 11. Ein Blatt von Lonicera tatarica. ,, 12. Ein Cocon. Über die natürliche Familie der Ericineae. Von dem w. M., Prof. F. Röchle der. Ich habe vor einiger Zeit der k. Akademie die Resultate der Untersuchungen mehrerer Pflanzen aus der Familie der Rubiaceae vorgelegt. Diese Untersuchungen wurden über mehrere Familien ausgedehnt und in den folgenden Zeilen die Ergebnisse der Unter suchung mehrerer einheimischen Pflanzen aus der Familie der Eri cineae niedergelegt. Die Herren Schwarz, Kawalier und Dr. Willigk haben die betreffenden Arbeiten in meinem Laboratorium mit Fleiss und Genauigkeit durchgeführt. Ich lasse die Einzelunter suchungen hier folgen, und werde am Schlüsse eine Übersicht der Resultate folgen lassen. Über die Calluna vulgaris (Erica vulgaris). Von Fr. Röchle der. Die ganzen Pflanzen, mit Ausnahme der Wurzel, wurden zer schnitten und mit Weingeist ausgekocht. Die dunkelgrüne Flüssig keit wurde in einen Destillirapparat gebracht, und der Weingeist im Wasserbade abgezogen. Der Rückstand wurde mit Wasser gemischt und auf ein Filter gebracht. Auf dem Filter bleibt eine grüne Masse aus Wachs, Fett und Chlorophyll bestehend, zurück; die filtrirte Flüssigkeit ist gelb gefärbt, und enthält hauptsächlich eine eigen- thiimliche, Eisenoxydsalze grünfärbende Gerbsäure, die ich mit dem Namen Callutannsäure bezeichnen will. Callutannsäui'e. Die erwähnte wässerige, gelbe Flüssigkeit gibt, mit Bleizucker- lösung versetzt, einen schmutziggelben Niederschlag, der abfiltrirt und mit Wasser ausgewaschen wird. Man bringt denselben mit dem Filter in ein Becherglas und übergiesst ihn mit sehr verdünnter Essigsäure. Es löst sich ein Theil des Niederschlages mit gelber Farbe auf, während ein anderer Theil mit grünbrauner, gelblicher