364 Jakob Heckei. Lostrennung der Gaumenhaut, welche ihre Basis verhüllet, zwei parallele Zahnreihen vermuthen lassen, wenden sich die Zahnspitzen bei dem Carpione, eine einfache Reihe verkündend, bloss nach rück wärts. Ferner bildet das Stirnprofil bei F. Marsilii eine gerade Linie und der hintere Kiemendeckelrand ein rechtwinkeliges Dreieck; die schwarzen Flecken sind grösser intensiver und stets mehr an den Seiten des Rumpfes gehäuft; am Carpione dagegen ist das Stirnprofil convex gebogen, der Kiemendeckelrand abgerundet, die schwarzen Flecken sind klein, am Rumpfe sparsam, an den Seiten des Kopfes dagegen grösser und gehäuft. D. 3jl0. A. 3|9. L. 1.120. Nachdem es nun erwiesen ist, dass der Carpione des Garda- Sees wirklich einer eigenen Art angehört, am allerwenigsten aber mit Salmo Fario Linn. oder Salmo Umbla Linn. verwechselt werden kann, will ich hier die Schriftsteller anführen, welche seiner gedacht haben. Zuerst war es das ichthyologische Triumvirat des 16. Jahrhun derts : Bel 1 on, Salviani und Ronde 1 et, welches uns eigentlich mit dieser schönen Forelle bekannt gemacht hat, obschon auch Paulus Jovi us in seinem Capitel, De Tnocta, bereits früher davon sprach. Bellon gibt unter dem Namen Carpio bloss eine kurze Beschrei bung, die ohne den Beisatz: Benaci lacus alumnus, wohl nicht zu deuten wäre. Dagegen hinterliess Salviani, der sie unter ihrem vulgären,, bis heute noch gangbaren Namen Carpione beschrieb, eine sehr gute Abbildung derselben, welche später von Willughby copirt wurde. R o n d e 1 e t gab eine viel kleinere und schlechte Figur dieses Fisches, deren Copie sich später bei Gesner und, wie es scheint etwas verändert, auch bei Aldrovandes wieder findet. Willughby, welcher in seinem Texte des Carpio lacus Benaci, gerade von Salviani, dessen schöne Abbildung er doch copirt hatte, nichts erwähnt, behauptet in dem Gilt-Charre der Engländer den Carpione des Garda-Sees zu erkennen und gibt durch diesen Irrthum zu allen nachfolgenden Verwirrungen Anlass. So stellte Artedi, welcher in der Synonymia nominum piscium unter seinem Salmo IV. den Carpio lacus Benaci des Bellon, Sal viani und Rondel et begreift, unglücklicherweise auch den Gilt- Charre nach Willughby dazu zieht, und da später L i n n e auf