18 ör. E. Willigk. Untersuchung der Blätter der Rubia tinctorum. Vun Dr. Erwin Willigk. Aus Anlass von nochleder’s Untersuchung der Wurzel der liubia tinctorum, habe ich in seinem Laboratorium, und unterstützt durch seinen gütigen Rath, die Blätter dieser Pllanze in Arbeit ge nommen und lege in den folgenden Zeilen die Resultate dieser Unter suchung vor. Ich fand, nebst geringen Mengen von Kalk, Bittererde und Phos phorsäure, Schwefelsäure, eine eisengrünendc Gerbsäure, Citronen- säure und Rubichlorsäure. Gerbsäure (Rubitanrisäure). Eine Portion trocknen Krautes wurde mit Wasser ausgekocht, die colirte Flüssigkeit mit essigsaurem Bleioxyde gefällt, der miss farbige Niederschlag mit verdünnter Essigsäure digerirt und der unlösliche Theil von der Flüssigkeit abfiltrirt. Das in Essigsäure gelöste Salz wurde mit Ammoniak gefällt, der Niederschlag mit Alkohol gewaschen, unter Alkohol 083 mit Selnvefehvasserstoff zersetzt, die Flüssigkeit wurde vom Schwefel blei abfiltrirt und nach Verjagung des Alkohols mit viel Wasser ge mischt, mit basisch-essigsaurem Bleioxyd gefällt; der Niederschlag werde abermals mit Schwefelwasserstoff unter Wasser zersetzt, die Flüssigkeit vom Schwefelblei abfiltrirt, im Wasserbade eingedampft. Die Flüssigkeit gab mit Eisenchlorid eine schöngrüne, mit Am moniak eine rothbraune Färbung. Die Säure umrde im Vacuum getrocknet; sie war sehr hygro skopisch. Auf diese Weise dargestellt, hinterlässt die Säure noch geringe Mengen von Kalk und Bittererde. Die Analyse ergab, nach Abzug des unverbrennlichen Rück standes, folgende Resultate: 0208 Grmn. Substanz gaben 0*328 Gram. Kohlensäure und 01103 Grmn. Wasser.